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Uraufführung im Landestheater Niederösterreich St. Pölten: "1922–2022" Frauenleben in Niederösterreich - Ein Projekt von Nehle Dick und dem Bürger*innentheaterUraufführung im Landestheater Niederösterreich St. Pölten: "1922–2022"...Uraufführung im...

Uraufführung im Landestheater Niederösterreich St. Pölten: "1922–2022" Frauenleben in Niederösterreich - Ein Projekt von Nehle Dick und dem Bürger*innentheater

Premiere Fr 22 04 2022, 19 30 Uhr, Glanzstoff

„Ich verbrachte eine schlaflose Nacht, mein ganzes Wesen war in Aufruhr, denn es war mir die unzweckmäßige Erziehung und die Benachteiligung des Frauengeschlechts mit einem Male ganz klar geworden. So konnte es nicht bleiben…“, schreibt Marianne Hainisch im Jahre 1870. Diese Erkenntnis wurde zur Initialzündung für ihren lebenslangen Einsatz für die Rechte und die Freiheit der Frauen.

 

Copyright: Alexi Pelekanos

Die aus Baden stammende Marianne Hainisch war Begründerin und Führerin der Frauenbewegung in Österreich. Als eine der ersten kämpfte sie für Bildung von Mädchen und die Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium. Mit Bertha von Suttner arbeitete sie in der Friedensbewegung und gründete 1929 die „Österreichische Frauenpartei“, „die es den Frauen bei Ausübung des Wahlrechts endlich ermöglichen soll, ihren gerechten Forderungen Geltung zu verschaffen“.

Eng verbunden mit der Emanzipationsgeschichte der Frauen in Niederösterreich ist auch der politische Prozess der Souveränität des Landes. Am 1. Jänner 1922 wurde durch das „Trennungsgesetz“ die Abnabelung von Wien beschlossen. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wird das Bürger*innentheater eine theatrale Tiefenschürfung zur Aufarbeitung von Frauengeschichten in Niederösterreich unternehmen. Basierend auf Recherchen in den Archiven, auf Dokumenten sowie auf Interviews werden die unterschiedlichen Porträts von Frauen quer durch die Generationen der letzten 100 Jahre beleuchtet.

Das Bürger*innentheater des Landestheaters Niederösterreich blickt auf eine mittlerweilesiebenjährige, erfolgreiche Tradition zurück und konnte mit der Zeit immer mehr Bürgerinnen und Bürger St. Pöltens und aus dem niederösterreichischen Umland für das Theaterspiel begeistern. Das Niveau des Bürger*innentheaters liegt dabei weit über reinem Laientheater: Theaterbegeisterte Bürgerinnen und Bürger und anspruchsvolle Stoffe ermöglichen stets hochwertige Produktionen, die bei Publikum wie Fachkritik gleichermaßen Anerkennung finden und wiederholt Auszeichnungen erhielten – 2015 erhielt die dritte Bürger*innentheaterproduktion „Glanzstoff“, für die der renommierte
Autor Felix Mitterer eigens den Text anfertigte, den Nestroy-Spezialpreis.

mit
Editha Adamovicz, Yüksel Arslan, Silvia Blauensteiner, Fiona Donschachner, Karin Dunky, Sonja Dürnberger, Robert Fallenstein, Doris Figl, Ingrid Garschall, Ingrid Hauss, Susanne Huslisti, Anna Jarosch, Doris Kraushofer, Astrid Krizanic-Fallmann, Martina Kuchler, Margit Leuthner, Renate Lobinger, Konstantin Mayer, Siegrid Mayer, Friederike Meyer, Roswitha Müllauer, Christine Nusterer, Sonja Oberreiter, Mathias Pichler, Hanna Pietsch, Ingrid Pohl, Norbert Pohl, Margarete Purkarth, Auguste Reichel, Birgit Reissner, Heinz Scharb, Paul Scheiblauer, Maria Schmiedecker, Clara Schmieder-Sekyra, Christine Scholz, Maria Semper, Mircan Adtakan, Kerstin Wangler u.a.

    Inszenierung Nehle Dick
    Bühne Architekturkollektiv AKT
    Musik Jennifer Baumgartner aka Gin Evra
    Choreographie Miriam Strasser
    Video Hannah Strobl
    Videoschnitt Isabel Winter

 

 

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