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URAUFFÜHRUNG: BÜHNENBESCHIMPFUNG (LIEBE ICH ES NICHT MEHR ODER LIEBE ICH ES ZU SEHR?) von Sivan Ben Yishai - Maxim Gorki Theater BerlinURAUFFÜHRUNG: BÜHNENBESCHIMPFUNG (LIEBE ICH ES NICHT MEHR ODER LIEBE ICH ES...URAUFFÜHRUNG:...

URAUFFÜHRUNG: BÜHNENBESCHIMPFUNG (LIEBE ICH ES NICHT MEHR ODER LIEBE ICH ES ZU SEHR?) von Sivan Ben Yishai - Maxim Gorki Theater Berlin

Premiere 17. Dezember, 19:30 Uhr, Bühne

Die Autorin Sivan Ben Yishai ist eine der wichtigsten Stimmen auf zeitgenössischen Theaterbühnen. Con/tempus (zeitgenössisch), bedeutet, in der Gegenwart zu existieren oder vorzukommen / mit anderen in der Zeit zu sein – was in gewisser Weise die Forschungsfrage dieses neuen Textes ist.

Copyright: Esra Rotthoff

Am Maxim Gorki Theater wurden ihre Stücke Die Geschichte vom Leben und Sterben des neuen Juppi Ja Jey Juden, Papa liebt dich und Oder: Du verdienst deinen Krieg (Eight Soldiers Moonsick) uraufgeführt. Jetzt schaltet sie ihren Blick von der Hinter­bühne – sie schreibt für die Institution, in der Institution. Ihr neues Stück Bühnenbeschimpfung (Liebe ich es nicht mehr oder Liebe ich es zu sehr?) bestehend aus den Teilen »Der Körper als Institution«, »Der Theaterabend als Institution« und »Die Zukunft auf einem angrenzenden Areal wiedererrichtet«, beschäftigt sich auf radikale Weise mit der Institution Theater – und wächst dabei (wortwörtlich) weit über und aus dieser hinaus.

Nach zwei Jahren, in denen die Theater­säle leer und unbesucht blieben, ist Bühnenbeschimpfung eine offene Operation am Körper der Institution. Sivan Ben Yishai benutzt die Institution des Theaters als Ausgangspunkt, um grundlegende Fragen über Macht, Autokratie und die Bühne, Gehorsam, Zuschauerschaft und Widerstand zu stellen, und die Art und Weise, wie sie im Körper, im Theaterabend, im Theater selbst zum Vorschein kommen.

Eingewebt in diese Betrachtungen ist ein multiperspektivischer Chor, mit Stimmen von Masha Gessen, Donna Haraway, Michel Foucault, Paul B. Preciado, Ta-Nehisi-Coates und vielen anderen – die uns vielleicht nicht retten können – aber was wäre wenn doch? Regie führt der langjährige Hausregisseur Sebastian Nübling, der schon viele zeitgenössische Autor*innen auf die Bühne brachte, und anhand des Textes untersuchen wird, was politisches Theater heute sein kann und welche Versuche vergangene Generationen gemacht haben, um die gesellschaftlichen Strukturen mittels Theater zu verändern und aufzubrechen.

Übersetzung Maren Kames

Regie Sebastian Nübling  
Bühne & Kostüm Amit Epstein
Musik Lars Wittershagen
Dramaturgie Valerie Göhring

Mit Sofian Doumou, Zari Eder, Aysima Ergün, Nele Jochimsen, Bashar Kanan, Lindy Larsson, Vidina Popov, Mehmet Yılmaz

Weitere Vorstellung:
25. Dezember, 18:00 Uhr, Bühne

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