
Neulich bin ich durch ein Museum gelaufen und da hab ich diesen Ausdruck bei mir selbst bemerkt und seitdem bemerke ich ihn auch bei anderen. Es ist so, als würde man alles sehen, das ist ein Ausdruck von extremer Verletzlichkeit, alles ist sichtbar, es ist der Ausdruck von jemandem, der eine Brille trägt und sie plötzlich abnimmt oder von jemandem, der in einem ganz kurzen Moment in einem Löffel, oder einem Salzstreuer oder so, plötzlich die Realität sehen kann. Der Salzstreuer gerät ins Zentrum der Aufmerksamkeit und es ist ein sich Verlieren in der Betrachtung des Objektes. Man kann die Realität sehen, wenn kein Druck, keine Angst, kein Begehren da ist, sich selbst in die Sache mit einzubringen. Vielleicht, weil man einfach zu müde und zu verheult ist.
Mit: Marie Rosa Tietjen
Regie & Kostüm: Marie Rosa Tietjen
Bühne: Simeon Melchior
Kostümmitarbeit: Linda Siegel
Dramaturgie: Lili Hering
Künstlerische Mitarbeit: Lara Weidemann
Technische Leitung: Veit Mahnert, Amelie Boitz
Weitere Vorstellungen am 05., 06., 10., 11. und 12. Juli jeweils 20:00