
Die einen ducken sich weg, die andern rufen zum Widerstand; nur wie soll der aussehen? Kramt man den alten „Faust“ wieder hervor? Immerhin gibt es Belege, dass bereits Goethe gegendert hat. Bei den Rechten stand das Goethe-Gymnasium lange unter dem Verdacht ideologischer Indoktrinierung. Inzwischen verbrennen Schüler*innen auf dem Pausenhof Schulbücher, in denen, wie sie behaupten, „zu viel Holocaust“ vorkommt.
Das von der renommierten Dramatikerin Theresia Walser neu geschriebene Stück spielt in der Aula kurz vor den Ferien. Ella und Tim bereiten mit Fred und Paula die Abschlussfeier vor. Erwartet werden auch Politiker der neuen Regierung. In kurzen Szenen erleben wir, wie sich die Paare miteinander verstricken: auf der Beziehungsebene, in ihrem Karrieredrang, pädagogisch, politisch, weltanschaulich. Dass sie dabei von nur zwei Schauspielern gespielt werden, treibt ihr Spiel in absurde Dimensionen. Nicht nur wechseln sie ihre Geschlechter, sie vertreten auch immer wieder Meinungen, die sie gerade noch bekämpft haben. Bei allen Disputen schauen wir dabei dem Vexierspiel eines Paares zu, bei dem sich die Frage stellt: Ist das überhaupt noch ein Paar? Und wenn ja, wie viele?
Produktion DNT/Kunstfest 2025 & Stadttheater Fürth
Kooperation Kleist Forum Frankfurt (Oder)
Inszenierung: Torsten Fischer
Bühne & Kostüme: Herbert Schäfer, Vasilis Triantafillopoulos
Mit: Judith Rosmair, Steve Karier
Sa 27.09.2025 20.00 Uhr
So 28.09.2025 18.00 Uhr

















