
Die gefeierte Kriegsfotografin wird zur verbitterten Kassandra, die gegen die Blindheit unserer Zeit ankämpft. Wir erfahren die Abgründe und Einsamkeit, den Zynismus und die Weisheit eines Menschen, der alles gesehen hat.
Das neue Stück von Milo Rau basiert auf Lebensgeschichten von Kriegsfotograf_innen, irakischen Bürger_innen und eigenen Erlebnissen wie der Begegnung mit dem Lehrer Azad Hassan in Mossul: Während der Besetzung durch den Islamischen Staat wurde ihm als Strafe eine Hand abgetrennt. Inspiriert von Sophokles’ Figur Philoktet, die aufgrund einer Verletzung alles verliert und aus der Gesellschaft verbannt wird, geht Rau der Zerbrechlichkeit unserer Gewissheiten auf den Grund. Warum ist Gewalt so verführerisch? Was bleibt, wenn Krieg und Terror die uns bekannte Welt zerstören? Was geschieht mit uns, der Welt, der Kunst, wenn wir das Leid der Anderen betrachten und daran verdienen? Was heißt Zeug_innenschaft? Kann Kunst Leid lindern?
Milo Rau, geboren 1977 in Bern, ist Intendant der Wiener Festwochen | Freie Republik Wien. Als Regisseur und Autor veröffentlichte er an die 100 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen. Seine Theaterproduk- tionen waren u. a. zum Berliner Theatertreffen, Festival d’Avignon, Biennale di Venezia, Wiener Festwochen und Brüsseler Kunstenfestivaldesarts eingeladen.
Von 2018 bis 2024 war er Künstlerischer Leiter des NTGent (Belgien). »Die Seherin« ist nach »Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs«, »LENIN« und »Everywoman« die vierte Produktion von Milo Rau an der Schaubühne.
Auf Deutsch und Arabisch mit deutschen und englischen Übertiteln
Mitarbeit Text: Ursina Lardi
Regie: Milo Rau
Bühne und Kostüme: Anton Lukas
Sounddesign: Elia Rediger
Video: Moritz von Dungern
Dramaturgie: Bettina Ehrlich / Carmen Hornbostel
Licht: Erich Schneider
Übersetzung, Sprachcoach: Susana Abdul Majid
Beratung, Koordination (Irak): Sardar Abdullah
Mit: Ursina Lardi, Azad Hassan (Video)
am 5. Juni 2025 im Rahmen der Wiener Festwochen
Koproduktion: Wiener Festwochen | Freie Republik Wien, La Biennale di Venezia
Mit Unterstützung des Goethe-Instituts und Fondament
So 21.09.
18.00
Mo 22.09.
20.00
Di 23.09.
20.00
Mi 24.09.
20.00
Fr 03.10.
19.30
Sa 04.10.
19.30
So 05.10.
19.30
Mo 06.10.
19.30


















