F: Oder so ne andere Pause sind ja die Ostgaragen mit den uralten Pachtverträgen, die damals allen ihre Bauvorhaben versaut haben. Ein ewig langer Vertrag und da konnten die Leute nichts bauen. Das war ja auch ne Pause für die Bauunternehmer. Die konnten es nicht fassen, dass da lieber in den Garagen ne Pause gemacht wurde, als sich auszahlen zu lassen. Sich auszahlen lassen ist keine Pause, Kaffeetrinken auch nicht. Also alles was aussieht wie Pause ist keine. Aber da standen überall Garagen im Osten wie gedrückte Pausentasten rum. D a war vielleicht mal Pause.
P: Wir spielten hier mal n Stück, das hieß Garage. Von nem Russen. Das Stück war einfach ne Versammlung von Leuten die so Garagen haben. Die waren auf der Bühne die ganze Zeit und haben geredet. Und das haben wir immer aufgebaut, das bestand nur aus lauter Rohren, weil es spielte in nem Heizungskeller oder so. Nur Rohre, also aus Pappe, da konntest du keine Flüssigkeit, nichts reinlaufen oder durchlaufen lassen, durch die Rohre. Die waren aus Pappe, und die mussten wir immer aufbauen. Da hast du doch mitgemacht (zeigt auf F), er saß die ganze Zeit da und musste so tun, als ob er schläft.
M: Schwedt, Juni 1968. Benno Besson, Heiner Müller, Gerhard Winterlich und die anderen Herren, die an diesem Abenteuer teilnahmen, hatten mich damit beauftragt die ganze Geschichte im Zusammenhang mit dem Sommernachtstraum aufzuschreiben, mit allen Einzelheiten, und nichts zu verschweigen als nur den Schauplatz der Ereignisse, und auch das nur, weil dort noch ungehobene Schätze liegen. So ergreife ich denn im Jahre 2022 die Feder und wandere im Geist zurück zu der Zeit als mein Vater noch Arbeiterschauspieler in Schwedt war. Wie es damals hieß. Damals war ich knapp 7, heute bin ich ein reifer Mann. Aber bis heute habe ich den Tag nicht vergessen, als …
P: Aber du hast doch schon Schwedt gesagt. Du sagtest doch da wären noch andere Schätze zu heben und dass du die Lage der Insel verschweigen wirst. Aber du hast doch schon Schwedt gesagt!
Mit: Franz Beil, Milan Peschel, Martin Wuttke
Text & Regie: René Pollesch
Bühne: Anna Viebrock
Kostüme: Tabea Braun
Licht: Johannes Zotz
Dramaturgie: Leonie Hahn
Horizonte Idee: andcompany&Co
04
Dez
18:00 • Und jetzt? • Pollesch
Sa
10
Dez
19:30 • Und jetzt? • Pollesch
Mo
26
Dez
18:00 • Und jetzt? • Pollesch