Kurz nach seiner deutschen Erstaufführung zeigt das Anhaltische Theater Dessau ab dem 30. September 2017 den Monolog, der beim Heidelberger Stückemarkt 2016 als eine „nahezu hellseherische Beschreibung einer nun realen Situation“ gewürdigt wurde. Generalintendant Johannes Weigand inszeniert das Stück für die Studiobühne im Alten Theater und eröffnet damit die Spielzeit im Schauspiel, in der Schauspieldirektorin Almut Fischer ihr Konzept zeitgenössischen Autorentheaters in der kleinen Spielstätte des Anhaltischen Theaters fortsetzt.
In Dessau spielt Schauspielerin Illi Oehlmann die Mutter eines Attentäters, der bei einem Giftgasanschlag in der U-Bahn 184 Menschen, darunter 70 Kinder, getötet hat. Ihr Sohn wurde dabei von der Polizei erschossen. In einem furiosen und emotional mitreißenden Monolog ringt sie mit den Fragen, wie es kam, dass ihr Sohn ihr langsam abhandenkam und trotzdem nichts auf das gewaltsame Ende hindeutete.
Warum hat er sich radikalisiert und darf sie, die nun mit der Verurteilung der Gesellschaft leben muss, überhaupt um ihn trauern, nachdem so viele Eltern durch ihren Sohn ihre Kinder verloren haben?
Ist sie eines seiner Opfer oder als Mutter des Täters mitverantwortlich für seine Taten? Doch hinter all diesen Fragen findet sie nur das Unerklärliche - und man sieht sich mit der monströsen Frage konfrontiert: Könnte das auch mein Kind sein?
Karten für die Premiere am 30. September und für die weiteren Vorstellungen am 5.10., 15.10., 13.12. und 14.12. gibt es noch an allen Vorverkaufsstellen des Theaters, im Internet und an der Abendkasse.