Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Erfurt: "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus MozartTheater Erfurt: "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus MozartTheater Erfurt: "Don...

Theater Erfurt: "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart

Premiere: 28. November 2015, 19.30 Uhr, Großes Haus. -----

Don Giovanni ist besessen davon, Frauen zu verführen, unabhängig von deren Stand und ohne Rücksicht darauf, ob sie verlobt oder verheiratet sind.

Ihm zur Seite steht sein getreuer Diener Leporello. Bei einer gescheiterten Verführung kommt es zur tödlichen Auseinandersetzung: Don Giovanni tötet den Vater der Donna Anna. Sie und ihr Verlobter Don Ottavio schwören Rache. Obwohl er sich nun in Acht nehmen muss, stellt Don Giovanni weiter Frauen nach. Donna Elvira, die Don Giovanni trotz aller Umstände liebt, bittet ihn inständig, sein Leben zu ändern, doch wird nur verhöhnt. Schließlich wird Giovanni vom Handelnden zum Gehetzten, der seinem Ende entgegen sehen muss.

Don Giovanni gilt als Meisterwerk der Operngeschichte. Die älteste überlieferte Fassung des Stoffes entstand vor 400 Jahren, von einem Mönch als Lehrstück erdacht. Durch unzählige Bearbeitungen wurde Don Juan zu einem europäischen Theater-Mythos. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb seinen Don Giovanni für die Oper in Prag, nachdem seine Hochzeit des Figaro dort so begeistert aufgenommen worden war. Das italienische Textbuch hatte ihm Lorenzo da Ponte geschrieben, der zuvor auch schon das Libretto für Le nozze di Figaro geliefert hatte.

Nach über 10 Jahren kommt Mozarts Meisterwerk Don Giovanni ab dem 28. November wieder auf die Bühne des Theaters Erfurt. Die Neuinszenierung verantwortet der mehrfach ausgezeichnete Regisseur und Braunschweiger Operndirektor Philipp Kochheim. Er zählt derzeit zu den gefragtesten Regisseuren und wurde bereits mit verschiedenen Preisen für seine Arbeit gewürdigt. Zu seinen bisherigen Wirkungsstätten gehören u.a. die Wiener Staatsoper, das Nationaltheater Taipeh, die Theater in Darmstadt, Dortmund, Mannheim, Hamburg sowie das Theater in Chemnitz. Seit März 2013 verantwortet er die Opernsparte am Braunschweiger Staatstheater.

In seiner Regie zeigt das Theater Erfurt das Werk in einem zunächst ungewöhnlich erscheinenden Ambiente. Ein Sanatorium, das an Thomas Manns Zauberberg denken lässt (Ausstattung: Hank Irwin Kittel), bildet den Hintergrund für ein Gefüge von Abhängigkeiten, das denen einer aristokratischen Gesellschaft sehr nahe kommt. Philipp Kochheim ist selbst großer Mozart-Verehrer. Bei der Vorstellung seines Regiekonzept zitiert er Alexander Kluges Ausdruck vom Musiktheater als „Kraftwerk der Gefühle“ und spricht darüber, die Leute verführen zu wollen, Musiktheater auch auf einer emotional-sinnlichen Weise wahrzunehmen und nicht nur auf einer intellektuellen. Für ihn sei es reizvoll und zugleich eine große Herausforderung, die Aura des Don Giovanni, der jeder in irgendeiner Art und Weise zu erliegen scheint, fühlbar darzustellen und den Umgang der Menschen damit erlebbar zu machen.

Oper in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart

Text von Lorenzo Da Ponte

UA Prag 1787

In italienischer Sprache mit Übertiteln

Musikalische Leitung Joana Mallwitz Inszenierung Philipp Kochheim

Ausstattung Hank Irwin Kittel

Mit

Siyabulela Ntlale / Máté Sólyom-Nagy (Don Giovanni)

Margrethe Fredheim (Donna Anna)

Stefan Cifolelli* (Don Ottavio)

Vazgen Ghazaryan (Komtur)

Lukas Schmid* (Komtur)

Stéphanie Müther (Donna Elvira)

Juri Batukov (Leporello)

Vazgen Ghazaryan (Leporello)

Gregor Loebel (Masetto)

Daniela Gerstenmeyer (Zerlina)

* Gast

Weitere Aufführungen:

Mi, 09.12. | So, 27.12.2015 | Fr, 15.01. | So, 14.02. | Fr, 11.03. |

Sa, 02.04. | So, 10.04. | Sa, 07.05.2016

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Eine Befreiung - "Ruẞ" Eine Geschichte von Aschenputtel von Bridget Breiner in der Deutschen Oper am Rhein

Das Märchen der Gebrüder Grimm vom Aschenputtel ist weltweit bekannt und wurde oftmals bearbeitet und vielfach filmisch verwertet. 2013 wurde im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen eine ungewöhnliche…

Von: Dagmar Kurtz

SCHOCK IM BÜRGERLICHEN MILIEU -- Premiere des Podcasts über Gudrun Ensslin im Stuttgarter Klub "White Noise"

Es war ein besonderer Klubabend, der eigentlich auch ein ungewöhnliches Theaterstück war. Die Redakteure der Stuttgarter Zeitung Lea Krug, Maxi Kroh, Felix Frey und Katrin Maier-Sohn stellten einen…

Von: ALEXANDER WALTHER

STURZ AUS DER HIMMLISCHEN SPHÄRE -- Stuttgarter Ballett mit "Nacht/Träume"im Schauspielhaus STUTTGART

Es sind Arbeiten, die alle einen inneren Zusammenhang und geheimnisvolle Verbindungen haben.  

Von: ALEXANDER WALTHER

ZÜNDENDE RHYTHMEN -- Frühjahrskonzert der "sueddeutschen kammersinfonie bietigheim" im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Zum Stadtjubiläum 2025 war die "sueddeutsche kammersinfonie bietigheim" unter der inspirierenden Leritung von Peter Wallinger im Kronenzentrum zu hören. Zunächst erklang "Hochzeitstag auf Troldhaugen"…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHER WIRBEL -- Symphonieorchester mit Bas Wiegers und Carolin Widmann (Violine) am 9. 5. 2025 im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Selten zu hören ist hierzulande die Kleine Suite für Orchester von Witold Lutoslawski, die 1951 vom Radio-Symphonieorchester Warschau uraufgeführt wurde. Der Dirigent Bas Wiegers arbeitete mit dem…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche