Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Chur: Vier Projekte von GINTERSDORFER / KLASSENTheater Chur: Vier Projekte von GINTERSDORFER / KLASSENTheater Chur: Vier...

Theater Chur: Vier Projekte von GINTERSDORFER / KLASSEN

SCHAUSPIEL / TANZ / CH-ERSTAUFFÜHRUNG

Do 18. / Fr 19. / Sa 20. Nov. 2010 20 Uhr

So 21. Nov. 2010: Marathon

16 Uhr / 18 Uhr / 20 Uhr:

OTHELLO – C’EST QUI

DIE GESELLSCHAFT DES BÖSEN (MACBETH)

ERLEIDE MEINE INSPIRATION (20. Nov.)

WARUM GOTT AFRIKA VERLASSEN HAT (21. Nov.)

Drei Klassiker von Shakespeare, drei Uraufführungen hat das Theater Chur

angekündigt. Aus dispositionellen Gründen kan 7% HAMLET nicht gezeigt werden. Dafür kommen zwei brandneue Produktionen ERLEIDE MEINE INSPIRATION, ein Abend über Politik und Showbiz, der auf dem Macbeth-Abend DIE GESELLSCHAFT DES BÖSEN aufbaut und der Monolog WARUM GOTT AFRIKA VERLASSEN HAT.

 

Das Duo Gintersdorfer / Klaßen lassen in OTHELLO – C’EST QUI und DIE

GESELLSCHAFT DES BÖSEN (MACBETH) Shakespeare, den Klassiker

europäischer Theaterliteratur auf Afrika treffen, genauer gesagt auf die

Elfenbeinküste und den Tänzer, Sänger und Choreographen Franck Edmond Yao.

 

Ausgangspunkt war mit OTHELLO der berühmtesten Schwarze der europäischen Theatergeschichte. Franck Edmond Yao fragte zurück «C’est qui?», denn in Afrika ist Othello unbekannt. Daraus entspinnt sich eine spielerische, tänzerische Begegnung zweier Kulturen zwischen Franck Edmond Yao und Cornelia Dörr, die Entdeckung von Gemeinsamkeiten und Trennendem – bis das Spiel aufhört, ein Spiel zu sein.

 

DIE GESELLSCHAFT DES BÖSEN (MACBETH) verdichtet sich – scheinbar auf Umwegen improvisierend – zu einer präzisen, interkulturellen Auseinandersetzung um die Grundthemen des Stücks: Blutig errungene politische Macht im Verbund mit Hexenglauben sind in der heutigen Lebenswirklichkeit der Elfenbeinküste noch verankert und ermöglichen den Darstellern einen direkten Umgang mit Szenen, die bei aller Aktualität auch ins 16. Jahrhundert zurückverweisen.

 

ERLEIDE MEINE INSPIRATION baut auf den Themen von Macbeth auf. Basierend auf Recherchen in Abidjan, wo DJs, Politiker und Propheten als die

eigentlichen Gewinner der bürgerkriegsähnlichen Krise tagtäglich ihre Inspiration zu Markte tragen und wo die multimedialen Spektakel der Pfingstkirchen anderen Kultureinrichtungen längst den Rang abgelaufen haben, betreten hybride Showgötter die Bühne. Ihr provokanter Auftrittsstil steht im Einklang mit der Straßenkompetenz und Wehrhaftigkeit der vor allem jungen Bevölkerung. Sie können die Energieströme des Publikums in jede Richtung lenken: ins Amüsement, in die religiöse Bekehrung oder in die politische Radikalisierung, die sich auf der Straße entlädt.

 

Den Abschluss bildet der neue Monolog von Gotta Depri WARUM GOTT AFRIKA

VERLASSEN HAT (POURQUOI DIEU A QUITTER L'AFRIQUE). Hier geht es um Klischees über Afrika, von Afrikanern über sich selbst: «Alles, was es umsonst gibt, respektiert der Schwarze nicht. Er nimmt es und kennt kein Ende in seiner Gier. Charles Taylor und die zukünftigen Charles Taylors schlafen gut. Der Schwarze hat keine Gewissensbisse und kein Mitleid, und er denkt

erst nach, wenn es zu spät ist. Ein Schwarzer hat einen Wunsch frei, er kann haben, was immer er möchte. Die einzige Bedingung zur Erfüllung seines Wunsches ist, dass sein Nachbar das Doppelte dessen bekommt, was er sich gewünscht hat. Er denkt lange nach und sagt: Stich mir ein Auge aus.»

Gotta Depri, Tänzer und Performer aus der Elfenbeinküste, erzählt Dinge, die

Schwarze über Schwarze sagen. Ein Schwarzer, der sich in seinem eigenen Spiegel ansieht, ist sein Monolog, sagt er. Der Schauspieler Hauke Heumann übersetzt ihn vom Französischen ins Deutsche.

 

Alle Vorstellungen sind in Deutsch und Französisch, das live ins Deutsche übersetzt wird. Am Sonntag, dem 21. November werden OTHELLO – C’EST QUI, DIE GESELLSCHAFT DES BÖSEN (MACBETH) und der Monolog WARUM GOTT AFRIKA VERLASSEN HAT als MARATHON um 16Uhr, 18Uhr und neu um 20Uhr gezeigt.

 

GINTERSDORFER/KLASSEN

Seit 2005 arbeiten die Regisseurin Monika Gintersdorfer und der Bildende Künstler Knut Klassen zusammen mit dem ivorischen Choreographen Franck Edmond Yao an Inszenierungs-, Video- und Ausstellungsprojekten und haben mit ihren Arbeiten u.a. den IMPULSE-PREIS 2009 und in diesem Jahr den GEORGE TABORINACHWUCHSPREIS gewonnen. Ihre Arbeiten sind sowohl auf Theater- wie auch Tanzfestivals zu sehen.

 

OTHELLO – C’EST QUI

Regie: Monika Gintersdorfer

Ausstattung: Knut Klaßen

Mit: Cornelia Dörr, Franck Edmond Yao

Koproduktion: Gintersdorfer / Klaßen mit Kampnagel Hamburg und Forum Freies Theater Düsseldorf

Vorstellungsbeginn:

Do 18. November, 20 Uhr

Einführung: 19.30Uhr im Seitenfoyer

Marathon: So 21. November, 16 Uhr

Dauer: ca. 80 Min.

Preise: 42.– / 21.– ermässigt

Preise Marathon: CHF 84.– / 42.– ermässigt (für alle drei Vorstellungen)

 

DIE GESELLSCHAFT DES BÖSEN (MACBETH)

Regie: Monika Gintersdorfer

Ausstattung: Knut Klaßen

Mit: Gotta Depri, Hauke Heumann, Melissa Logan, Franck Edmond Yao

Produktion: Gintersdorfer / Klassen in Zusammenarbeit mit dem Theater Aachen

Vorstellungsbeginn: Fr 19. November, 20 Uhr

Einführung: 19.30Uhr im Seitenfoyer

Marathon: So 21. November, 18 Uhr

Dauer: ca. 70 Min.

Preise: 42.– / 21.– ermässigt

Preise Marathon: CHF 84.– / 42.– ermässigt (für alle 3 Vorstellungen)

 

ERLEIDE MEINE INSPIRATION

Regie: Monika Gintersdorfer

Ausstattung: Knut Klassen

Mit: Gotta Depri, Melissa Logan, Hauke Heumann, Franck Edmond Yao

Produktion: Gintersdorfer/Klaßen mit FFT Düsseldorf, Kampnagel Hamburg,

Pumpenhaus Münster, Ringlokschuppen Mülheim, WUK in Wien

Vorstellungsbeginn: Sa 20. November, 20 Uhr

Einführung: 19.30Uhr im Seitenfoyer

Dauer: ca. 70 Min.

Preise: 42.– / 21.– ermässigt

 

WARUM GOTT AFRIKA VERLASSEN HAT

(POURQUOI DIEU A QUITTER L'AFRIQUE)

Regie / Text: Monika Gintersdorfer

Ausstattung: Knut Klassen

Performance / Text: Gotta Depri

Übersetzung: Hauke Heumann

Produktion: Gintersdorfer/Klaßen und Theaterdiscounter, Berlin

Vorstellungsbeginn: Marathon: So 21. November, 20 Uhr

Dauer: ca. 50 Min.

Preise: 38.– / 19.– ermässigt

Preise Marathon: CHF 84.– / 42.– ermässigt (für alle 3 Vorstellungen)

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 26 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

WIE VON EINEM ANDEREN STERN -- Puccinis "Madama Butterfly" mit dem Staatstheater Meiningen im Theater Heilbronn

In der Regie von Hendrik Müller wird die Handlung gleich zu Beginn in die Zukunft versetzt. Da erscheint plötzlich der Marineleutnant der USA Pinkerton als Astronaut, der auf der Erde landet und die…

Von: ALEXANDER WALTHER

HOFFEN AUF DEN AUFBRUCH -- "Juices" von Ewe Benbenek im Foyer des Kammertheaters STUTTGART

"Also kannst du dir das vorstellen, wie das ist, wenn man da hängt, mit letzter Kraft rumhängt..." Mit diesen Worten wird das Leitmotiv im Stück der polnischen Autorin Ewe Benbenek auf den Punkt…

Von: ALEXANDER WALTHER

RHYTHMISCHER ZAUBER -- Stuttgarter Philharmoniker in der Liederhalle Stuttgart

Die Reihe "Zwanziger Jahre II" wurde von den Stuttgarter Philharmonikern unter der inspirierenden Leitung des britischen Dirigenten Adam Hickox eindrucksvoll fortgesetzt. Bei der sinfonischen Dichtung…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEOKLASSISCHE LINIEN -- Ballet Preljocaj im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Vor geheimnisvollen Projektionen trifft man hier Zeus und Ikarus, Medusa und den Minotaurus. Man erkennt Adam und Eva, Alexander den Großen, Amazonen und Monster. 1984 gründete der Choreograf Angelin…

Von: ALEXANDER WALTHER

KLARE STRUKTUREN -- 3. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das dritte Sinfoniekonzert des Staatsorchesters begann mit Richard Wagners "Siegfried-Idyll" aus dem Jahre 1870. David Afkham machte als einfühlsamer Dirigent des Staatsorchesters deutlich, wie stark…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑