Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Theater Bremen: Neue Wege an der Weser.Theater Bremen: Neue Wege an der Weser.Theater Bremen: Neue...

Theater Bremen: Neue Wege an der Weser.

Der neue Intendant Hans-Joachim Frey geht mit 33 Premieren in die Spielzeit 2007/08.

 

So früh wie noch nie zuvor hat das Theater Bremen seinen Spielpan für die kommende Saison vorgestellt. Der designierte Generalintendant Hans-Joachim Frey, der im September die Nachfolge von Klaus Pierwoß antreten wird, präsentierte zugleich ein neues Gesamtkonzept, das nach eigenen Angaben „auf diese Weise einmalig in der Republik ist“ – eine Symbiose aus Semi-Stagione und Blocksystem, laut Frey „der gangbare Mittelweg“.

Ebenfalls neu ist die programmatische Ausrichtung, pro Spielzeit zwei Länder in den Mittelpunkt zu stellen; im ersten Jahr Hans-Joachim Freys als Generalintendant werden dies Ungarn und Israel sein. Daneben wird zukünftig das neu gegründete „Internationale Kulturforum Theater Bremen“ als eigener gemeinnütziger Verein die Arbeit des Theaters unterstützen. Dieses Forum wird die Produktionen begleiten und will zugleich viele Anlässe bieten, um wirtschaftliche wie gesellschaftliche Gesamtzusammenhänge zu diskutieren. „Nur wo Kultur stark ist, ist auch Wirtschaft stark“, so Frey, und: „Kunst ist Mittler, stiftet Identifikation, ist international, stärkt Standorte und bindet Emotionen.“ Das Theater soll dabei als der Mittelpunkt des kulturellen Lebens in der Nordwest-Region wahrgenommen werden – und zudem auch über die Region hinaus ausstrahlen. Frey: „Das alles mit wesentlich weniger Mitteln, einem entschlacktem Haushalt und mehr Effizienz“.

 

Wir haben Großartiges vor, um das Theater Bremen als Ort der bürgerlichen Begegnung, der innovativen Avantgarde und als Ort für bewegende und herausragende Theatervorstellungen auszubauen“, sagt Frey, der mit vier Sparten an vier Spielstätten an den Start geht, die – jede für sich – mit der neuen Leitung auch eine weitere Profilschärfung erhalten haben. Künstler und Interpreten in großer Vielfalt und Qualität, ein neues öffentliches Erscheinungsbild mit entsprechendem Logo, eine große Anzahl von insgesamt 33 Premieren im ersten Jahr (darunter 8 Uraufführungen), einige neu eingeführte Reihen sowie ein spannendes, facettenreiches, sinnliches Programm im ersten Jahr (siehe Spielzeitheft): all dies sind Faktoren, die – da sind alle Verantwortlichen des Theaters sehr zuversichtlich – viele Zuschauer in die Spielstätten und nicht zuletzt auch zahlreiche auswärtige Gäste nach Bremen locken werden.


Eröffnet wird die Spielzeit 2007/2008 Anfang September mit einem umfangreichen Startprogramm, zum Teil auch in Kooperation mit dem Bremer Musikfest. Die erste Premiere wird am 21. September mit György Ligetis Oper„Le Grand Macabre“ im Theater am Goetheplatz zu sehen sein. Die zweite Musiktheaterpremiere wird Giuseppe Verdis „Nabucco“, inszeniert von Karsten Wiegand, am 13. Oktober sein; das Schauspiel eröffnet am 19. Oktober mit der Uraufführung von Lukas Holligers „Angst verboten“ (Regie: Alice Buddeberg), gefolgt von Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ am 27. Oktober, inszeniert vom neuen Hausregisseur Christian Pade. Auch Prominente aus anderen Bereichen wirken mit: Kabarettist Werner Schneyder inszeniert „Die Czardasfürstin“, Elke Heidenreich steuert Textfassungen für gleich zwei Produktionen bei und ist zudem – wie auch Armin Müller-Stahl, Joshua Sobol oder Wolfgang Stumph – zu Gast in einer neuen Lesungs-Reihe.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑