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Theater Bonn in Gefahr!Theater Bonn in Gefahr!Theater Bonn in Gefahr!

Theater Bonn in Gefahr!

Stellungnahme und Vorschlag der Personalversammlung des Theater Bonn zur geplanten Einsparung im Theater und Orchester Bonn

 

Bedingt durch die erneuten beabsichtigten Zuschusskürzungen von zusammen 3 Mio. im Theater und Orchester wurde eine Personalversammlung einberufen. Die Stellungnahme richtete er an den Oberbürgermeister und den Rat der Bundesstadt Bonn.

 

Ein Haus für Oper, Festspiele, Konzerte, Schauspiel und Tanz in Bonn!

 

Die finanzielle Lage der Stadt Bonn ist dramatisch. Erneut soll auch am Theater gespart werden. Zugleich steht der Plan für ein neues Festspielhaus im Raum. Angesichts dieser schwierigen kulturpolitischen Lage machen wir, die Personalversammlung des Theater Bonn, folgenden Vorschlag.

 

Festspiele und Oper unter einem Dach

Es wird ein neues Haus an der Stelle der jetzigen, stark sanierungsbedürftigen Oper gebaut. Dieser Bau in bester Bonner Rheinlage hat eine variable Bühnengestaltung und wird zugleich als Opernhaus und repräsentativer Konzertsaal bzw. Festspielhaus mit erstklassiger Akustik genutzt. Er enthält eine Studiobühne für das Schauspiel als Ersatz für die derzeitige Werkstattbühne. Ein „Diamant“ auf der architektonischen Höhe der Zeit, der diese Möglichkeiten bietet, wird nationale und internationale Aus¬strahlung haben. Festspiele, Konzerte und die Oper finden hier eine glänzende Bühne. Zugleich rückt der Konzert- bzw. Festspielbetrieb durch die Lage an der Kennedybrücke weiter ins Stadtzentrum und gewinnt zusätzliche Präsenz.

 

Vorteile

Das neue Haus wird das ganze Jahr hindurch bespielt und bietet die Möglichkeit, auch spartenübergreifend zu arbeiten. Der Festspielbetrieb kann auf das dafür bestens qualifizierte Theaterpersonal zurückgreifen. Durch die Integration der Festspiele und des Konzertbetriebs sowie den Wegfall der Opernsanierung wird der städtische Haus¬halt entlastet bzw. von erheblichen finanziellen Risiken befreit. Der finanzielle Spielraum, der sich durch das gemeinsame Haus eröffnet, wird u.a. genutzt, um wieder eine eigene Tanzsparte zu etablieren, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht. Damit setzt Bonn auch überregional ein wichtiges kulturpolitisches Zeichen.

 

Jugendarbeit und Nachwuchsförderung

Außerdem wird die Kinder-/Jugendarbeit bzw. Nachwuchsförderung in den drei Sparten gestärkt, z.B. in Form einer Theaterakademie für Kinder und Jugendliche, durch ein Opernstudio bzw. durch Patenschaften und Auftrittsmöglichkeiten für junge Künstler im Haus. Diese Kombination ist einzigartig in Deutschland und bildet ein kultur- und bildungspolitisches Alleinstellungsmerkmal für Bonn.

 

Andere Spielstätten

Als tragende Säulen einer kommunal verankerten Theaterkultur bleiben die Spielstätten in Beuel und Bad Godesberg erhalten.

 

Die Vision eines „Diamanten“, dessen Facetten die verschiedenen Kunstsparten bilden, bietet eine einmalige Chance: Sie bringt die Ressourcen kommunaler Kultur und der Festspielkultur, städtischer Kulturpolitik und privater Förderung zusammen – und sie begegnet einer drohenden kulturpolitischen Spaltung in unserer Stadt.

Setzen wir ein Zeichen für eine kreative, offensive und zukunftsweisende Kulturpolitik!

 

Setzen wir ein Zeichen für eine starke Bonner Kultur und für eine überregionale, internationale Ausstrahlung unserer Stadt!

 

Bonn, den 2.3.2010 Die Personalversammlung des Theater Bonn

 

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