Stammelnd oder eloquent berichten sie von ihren dunkelsten und politisch unkorrektesten Gedanken, stellen selbstbewusst ihre Höhenflüge zur Schau und versuchen tiefer liegende Ängste zu verbergen. Ein Mann gesteht einen seltsamen Tick, der ihn bisher praktisch jede sexuelle Beziehung gekostet hat. Obwohl er völlig unpolitisch ist, muss er immer, wenn er mit einer Frau schläft, »Sieg den Kräften der demokratischen Freiheit« rufen. Ein anderer versucht seiner Freundin klar zu machen, dass er sie demnächst verlassen wird – weil er sie liebt. Ein Dritter ist vollkommen ratlos: »Was will die Frau von heute? Ich behaupte immer noch, das ist die Frage aller Fragen. Weil die ganze Sache mittlerweile so verfahren ist.«
Geschickt spielt David Foster Wallace mit dem Klischee, dass Männer nur das eine und Frauen nur das andere wollen und erzählt Geschichten, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Die Präzision, mit der er den Realismus seiner Geschichten in die Satire treibt, ist von überbordendem Erfindungsreichtum. Schonungslos, voyeuristisch und komisch schildert er die Neurosen einer aus den Fugen geratenen Welt zwischen Fastfood- Restaurants, One-Night-Stands und Fernsehdauerbeschallung.
Inszenierung Aureliusz Smigiel
Ausstattung Martin Eidenberger
Dramaturgie Viktoria Göke
Mit Arne Lenk // Anton Pleva