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Theater Bielefeld: Die ersten drei Premieren der neuen Spielzeit

1. CRAZY FOR YOU - DAS NEUE GERSHWIN-MUSICAL am 05.09.2009

 

2. ANTIGONE von Sophokles am 11.09.2009

 

3. KLASSEN FEIND (CLASS ENEMY) von Nigel Williams am 12.09.2009

 

 

1. CRAZY FOR YOU

DAS NEUE GERSHWIN-MUSICAL PREMIERE

George & Ira Gershwin

Premiere 05.09., 19:30 Uhr, Stadttheater

 

»Wenn ich tanze, bin ich glücklich!« – das Lebensmotto des New Yorker Banker-Sohns Bobby Child passt so gar nicht ins Konzept der Frauen um ihn herum: Die Mutter will, dass er für die Bank arbeitet, seine Verlobte Irene will endlich die Hochzeit. Aber Bobby will nur eins: endlich auf der Bühne stehen. Den entscheidenden Dreh dafür findet er ausgerechnet auf einem Trip in das Wüstenkaff Dead Rock, wo er eine Hypothek eintreiben soll. Die betreffende Immobilie nämlich erweist sich als ein altes Theater! Bobbys Herz schlägt höher, und als er sich auch noch in Polly verliebt, die einzige Frau am Ort, beschließt er, das Theater zu retten. Leichter gesagt als getan … Crazy for you basiert auf George Gershwins Musical Girl Crazy, dem Ken Ludwig 1992 eine neue, raffiniertere Rahmenhandlung verpasst hat. Seitdem kommen Hits wie »I got Rhythm« und »Tonight’s the night« noch besser zur Geltung: Eine wunderbar stimmige Melange aus mitreißenden Stepp-Nummern, schrägen Typen und Situationskomik.

 

Mit deutschen Dialogen und englischen Songtexten (übertitelt)

 

Musikalische Leitung William Ward Murta

Inszenierung Olaf Strieb

Bühne und Kostüme Christa Beland

Choreographie Jochen Schmidtke

Dramaturgie Uwe Sommer

 

Mit Martin Becker,

Carolin Fink, Alexander Franzen, Jens Janke, Sarah Kuffner, Veronique Lafon, Monika Mayer, Dirk Mestmacher, Ulrich Neuweiler, Lassi Partanen, Karin Seyfried, Thomas Winter, Frank Wöhrmann; Mitglieder der German Musical Academy Osnabrück; Live-Band

 

2. ANTIGONE von Sophokles

Nach der Übersetzung von Friedrich Hölderlin

Premiere 11.09., 20:00 Uhr, Stadttheater

 

Antigone, Tochter des Ödipus, kehrt nach dessen Tod nach Theben zurück, wo ihr Bruder Eteokles die Herrschaft ausübt. Doch dessen und Antigones Bruder Polynikes will auf den Thron und belagert mit dem Heer der Argaier die Stadt. In der heroischen Schlacht um Theben töten sich die Brüder gegenseitig. Neuer Herrscher über Theben wird Antigones Onkel Kreon. Dieser verfügt, dass man Eteokles feierlich begrabe und betrauere, untersagt aber die Bestattung des Staatsfeindes Polynikes, der gegen die Stadt kämpfte. Sein Leichnam soll vielmehr Fraß für Vögel und Hunde sein. Doch Antigone versagt, trotz angedrohter Todesstrafe, Kreon die Gefolgschaft. Sie folgt ihrem Gewissen und dem Gebot der Menschlichkeit und bestattet ihren Bruder.

 

Mit der Antigone von Sophokles beginnt die Geschichte von Subversion und Rebellion. Antigone ist die erste literarische Figur in der Menschheitsgeschichte, die das Gesetz des Staates (nicht der Götter) subvertiert und gegen einen irdischen Herrscher rebelliert. Sophokles behandelt in dieser 422 v. Chr. in Athen uraufgeführten Tragödie etwas Menschlich-Universelles: die Verteidigung des subjektiven Rechts gegen ein objektives Rechtssystem. Eine Besonderheit der Inszenierung von Oberspielleiter Christian Schlüter: Der Chor der thebanischen Alten, der die Handlung der Protagonisten kommentiert, wird von Bielefelder Laienschauspielern gemimt.

 

Inszenierung Christian Schlüter

Bühne und Kostüme Jürgen Höth

Chorleitung Simone Sima Younossi

Dramaturgie Bernhard Krebs

 

Mit Therese Berger, Stefan Imholz, Nicole Lippold, Silvia Weiskopf, Thomas Wolff, Nils Zapfe; Bielefelder Bürgern

 

3. KLASSEN FEIND (CLASS ENEMY) von Nigel Williams

Premiere 12.09., 19:30 Uhr, Theater am Alten Markt

 

Sechs Männer erinnern sich an ihre Jugend. Damals waren sie die Rowdyklasse schlechthin, und kein Lehrer traute sich zu ihnen. Iron war der Held, er bestimmte die Regeln. Seine Pläne verhießen Großes. Er hatte den besten Wegweiser für den ganz eigenen Lebensentwurf. In der Nische, die er aufgetan hatte und die alle vom Rest der Welt abgrenzte, gab es klare Feinde und Zeichen für die Zugehörigkeit zur Clique. Dass sie damals auf sich gestellt waren, verlassen von Lehrern und Erziehungsberechtigten, war nicht schlimm, denn die Jungs konnten an ihrer Zukunft basteln. Mit gemeinsamen Ideen, einem nur ihnen verständlichen Code und ihrer Musik. Das war richtig und zukunftsträchtig. Aber was lief falsch? Zeit ist vergangen, und Iron blieb in seiner Seitenstraße hocken, die sich als Sackgasse entpuppte. Die Feinde haben sich verflüchtigt. Und es existiert nichts mehr, von dem man glaubte, sich abgrenzen zu müssen. Die Freunde von damals sind mit dem Strom geschwommen. Nun leben sie zufrieden in ihrem Jetzt, als gäbe es keine gemeinsame Vergangenheit. Warum sitzt Iron jetzt in seinen Erinnerungen fest und weiß, es wird nie wieder so wie damals? »Helft mir«, schreit er, aber seine Stimme hat keine Kraft mehr. Wie war es damals, als man noch jung war, woher kam die Energie für verschiedene Versuche? Warum ist bloß so wenig davon übrig geblieben? Keiner hört ihn mehr, die Freunde von damals laufen durch seine Erinnerungen, aber sie kommen nicht mehr zusammen. Was bleibt, ist die Musik. Und Iron schaltet den CD-Spieler an …

 

Bearbeitet von Jürgen Kruse und Peter Stein unter Benutzung der Übersetzung von Astrid Windorf und August Zirner

 

Inszenierung Orazio Zambelletti

Bühne Annette Breuer

Kostüme Verena Lachenmeier

Dramaturgie Claudia Lowin

 

Mit Oliver Baierl, Omar El-Saeidi, Johannes Lehmann, Alexander Swoboda, Thomas Wehling, John Wesley Zielmann

 

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