«Iwan Iljitschs Lebenslauf war der allereinfachste, allergewöhnlichste und allerfurchtbarste.» Doch jung zu sterben soll Iwans Schicksal sein. Mit 45 Jahren erleidet der Anwalt eine Erkrankung, deren permanenter Schmerz seinen Charakter verändert und martert. Er ist nicht nur hilflos, sondern wird zu einem Monstrum für seine Umwelt, zur Verkörperung der Krankheit.
Zunehmend spirituellen Themen zugewandt, verhandelt Tolstoi in Der Tod des Iwan Iljitsch die Flüchtigkeit des Lebens, erzählt wahrhaftig und berührend von dem hässlichen Ende, das uns alle eint. Was nützen der gesellschaftliche Status, Ansehen im Beruf oder die Ehe? Unerbittlich schildert Tolstoi die Angst und Machtlosigkeit Iwans sowie Wut und Abneigung seiner Umgebung dem Kranken gegenüber. «Der Tod ist zu Ende.» sind dessen letzte Worte.
Regisseur Noam Brusilovsky thematisierte seine überwundene Krebserkrankung bereits in einer eigenen Theaterarbeit. Der Tod des Iwan Iljitsch ist eine Fortsetzung des Themas und als Bühnenbearbeitung zwischen Dramatisierung und Dokumentartheater konzipiert. Mit dem Hörspiel Broken German gewann Brusilovsky den Deutschen Hörspielpreis 2017.
Bühnenfassung Noam Brusilovsky
Regie Noam Brusilovsky
Bühne Magdalena Emmerig
Kostüme Isabella Koeters
Tondesign Antonia Alessia Virginia Beeskow
Dramaturgie Michael Gmaj
Mi, 07. November, 19:30
Mi, 14. November, 19:30
Mi, 21. November, 19:30
Sa, 08. Dezember, 19:30
Bild: Leo Tolstoi