Dafür muss er seine Seele allerdings endgültig dem Teufel überlassen. Als Prototyp des modernen, emanzipierten, wissensdurstigen Menschen ist der Gelehrte natürlich überzeugt davon, dass dieser Moment nie eintreffen wird. Ein Innehalten ist in seinem Denkkosmos nicht vorgesehen. Stillstand bedeutet für ihn den Tod. Und so begibt er sich, berauscht vom eigenen Größenwahn, auf eine Reise jenseits aller Moral und Konvention.
Der Leipziger Hausregisseur Philipp Preuss, der u. a. am Schauspiel Frankfurt, dem Residenztheater München, am Volkstheater Wien sowie der Schaubühne Berlin inszenierte, verbindet in seinem Heidelberger Regiedebüt „Faust. Eine Tragödie“ mit dem 20 Jahre später entstandenen „Faust. Der Tragödie zweiter Teil“. Preuss zeigt in einem großen Bilderbogen eine Menschheitsparabel voller Fragen an das Leben der Gegenwart.
In der Heidelberger Inszenierung spielen Sheila Eckhardt, Lisa Förster, Sophie Melbinger, Christina Rubruck, Hans Fleischmann, Raphael Gehrmann, Mathis Reinhardt, Andreas Uhse. Die Stückeinführung beginnt um 18.45 Uhr.
Hinweis: Am 16. März folgt das Musiktheater mit der Opernpremiere „Faust“ (Margarete) von Charles Gounod. Der Regisseur Martin G. Berger arbeitet bei seiner Fassung u. a. mit Texten aus Elfriede Jelineks „FaustIn and out“. - Am 17. März 2018 findet anlässlich der Inszenierungen im Musiktheater sowie im Schauspiel das spartenübergreifende Symposion „Gretchenfragen“ statt.
Weitere Informationen zu den beiden Premieren sowie zum Symposion: www.theaterheidelberg.de; 06221|5820.000