Als Jacques Offenbach 1855 in Paris sein erstes eigenes Theater eröffnete, wurde der Grundstein zur außergewöhnlichen Karriere des Komponisten gelegt, der der Operette als neuer Gattung des Musiktheaters den Weg ebnete und der Gesellschaft seiner Zeit klug den Spiegel vorhielt. Im Schatten seiner umfangreicheren Stücke und vor allem seines Meisterwerks Orpheus in der Unterwelt stehen Offenbachs über 50 Einakter, mit denen er sich trotz der restriktiven Theaterpolitik der französischen Hauptstadt quasi über Nacht einen Namen gemacht hatte. Nicht nur die einfachen Leute zog er damit magisch an, auch Bürgertum und Adel drängten sich an die Kassen – obwohl oder gerade weil seine Miniaturen pointiert die gesellschaftlichen Konventionen in frechen Libretti und eingängigen Melodien aufs Korn nahmen.
Mit Ein Ehemann vor der Tür kommt nun ein Einakter in Chemnitz zur Aufführung, der ein atemloses Versteckspiel vorführt und doch auch allzu Menschliches nicht vermissen lässt. Die buffoneske Handlung verspricht Spannung und Spaß bis zur letzten Minute und zeigt u. a. Offenbachs modernen und realistischen Blick auf die Frau. Sascha Theis, der ab der Spielzeit 2020/2021 als Regieassistent an der Oper Chemnitz engagiert ist, stellt sich mit dieser Produktion sogleich auch als Regisseur vor.
Opérette-bouffe in einem Akt von Jacques Offenbach
Libretto von Alfred-Charlemagne Delacour und Léon Morand
Deutsch von Gunter Selling
Musikalische Leitung: Dan Raţiu
Inszenierung: Sascha Theis
Bühne und Kostüme: Claudia Weinhart
Dramaturgie: Christiane Dost
Mit: Thomas Kiechle (Florian Specht), Marlen Bieber (Susanne), Katharina Baumgarten (Rosine),
Andreas Beinhauer (Martin Preller)
Am Flügel: Dan Raţiu
Violine: Ovidiu Simbotin
18.10.2020, 19:30 Uhr
25.10.2020, 14:30 Uhr
30.10.2020, 19:30 Uhr
06.11.2020, 19:30 Uhr
08.11.2020, 19:30 Uhr
18.11.2020, 19:30 Uhr
Im Rangfoyer des Opernhauses