Als dieser dem ehemaligen Konsul der römischen Republik zu einem Versteck verhilft, geraten die beiden Liebenden unversehens in die Mühlen des Terrorregimes, das Polizeichef Scarpia in Rom errichtet hat. Cavaradossi soll das Versteck des entflohenen Gefangenen verraten, weigert sich jedoch trotz brutaler Folterqualen. Tosca findet sich der Begierde Scarpias ausgesetzt, der Verlangen nach einer Nacht mit der schönen Künstlerin hat. Mit Cavaradossis Folter hofft er, Tosca erpressen zu können - ein Plan mit tödlichem Ausgang.
Giacomo Puccini wurde 1858 im italienischen Lucca geboren. Aufgrund familiärer Traditionen sollte er einen Weg als Kirchenmusiker gehen, doch sein Interesse galt der Opernbühne. Giuseppe Verdis Werke faszinierten ihn. Im Alter von 18 Jahren wanderte er zu Fuß von Lucca nach Pisa, um sich eine Aufführung der „Aida“ anzusehen, ein Ereignis, dass ihm nach eigener Aussage „die musikalische Pforte zur Oper“ öffnete. Er betrat nun ein Terrain, das ein Leben lang erfolgreich seine künstlerische Heimat wurde. Puccini lebte und litt mit seinen Opernfiguren wie kaum ein anderer Komponist, lässt sie intimste psychologische Stimmungen ausdrücken. Wohl deshalb geht den Zuschauern die Musik so nahe. Puccini, der oft seelische Probleme hatte, die ihn sehr zurückgezogen leben ließen, konnte seine Empfindungen, seine Vorstellungen von Glück und Liebe in seinen Werken in einer Weise ausleben, die ihm im Leben nicht gegeben war.
Der Schriftsteller Victorien Sardou (1831 - 1908) hatte die historischen Ereignisse im Jahre 1800 in Rom zur Zeit der Kämpfe Napoleons mit Österreich als Grundlage für sein Drama „La Tosca“ benutzt, das er 1889 für die große Schauspielerin Sarah Bernhardt schrieb. Die Figuren des Dramas sind allerdings nur ansatzweise historischen Personen nachempfunden.
Puccini war von Sarah Bernhardt als Tosca in Sardous Drama so beeindruckt, dass er alles in Bewegung setzte, die Rechte für eine Vertonung zu erhalten. Sein Theaterinstinkt hatte ihn auch diesmal nicht betrogen: „Wenn ein Stoff nicht mein Gefühl anspricht, wenn das Libretto nicht mein Herz berührt, wenn es mich nicht lachen oder weinen macht, wenn es mich nicht erregt oder erschüttert, dann ist nichts zu machen. Dann ist es nichts für mich. Es käme etwas Falsches, ein Missklang heraus.“ Entstanden ist eine Oper, die Liebesgeschichte und politischer Thriller in gleichem Maße ist. Die Uraufführung fand am 14. Januar 1900 am Teatro Constanzi in Rom statt und war ein großer Erfolg.
Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Frank Beermann
Inszenierung: Jakob Peters-Messer
Bühne: Markus Meyer
Kostüme: Sven Bindseil
Chöre: Simon Zimmermann
Besetzung: Claudia Sorokina (Tosca), César Augusto Gutiérrez (Cavaradossi), Oliver Zwarg (Scarpia), André Eckert (Angelotti), Martin Gäbler (Der Mesner), André Riemer (Spoletta), Andreas Kindschuh (Sciarrone), Roland Glass (Ein Schließer), Elzbeta Laabs (Ein Hirt)