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Städtische Bühnen Münster: "Peter Grimes" von Benjamin Britten

Premiere: Sonntag, 25. März 2012, 18.00 h, Großes Haus. -----

In einem kleinen englischen Küstenort steht der Fischer Peter Grimes vor Gericht. Weil bei einem mysteriösen Unglück auf See sein Lehrjunge ums Leben kam, ist er der fahrlässigen Tötung angeklagt.

Voller Argwohn gegen den Außenseiter Grimes verfolgt die Dorfgemeinschaft den Prozess, der aus Mangel an Beweisen mit einem Freispruch endet. Doch Grimes weiß, dass die Verdächtigungen gegen ihn damit nicht aufhören. Seelische Unterstützung findet er nur bei der verwitweten Lehrerin Ellen Orford, die an seine Unschuld glaubt und sich dafür einsetzt, dass ihm noch einmal ein Lehrjunge aus dem Armenhaus zugewiesen wird. Die Gerüchte und Verleumdungen im Dorf reißen nicht ab. Als Ellen Spuren von Misshandlung am Hals des Jungen entdeckt, stellt sie Grimes zur Rede und gerät mit ihm in Streit. Beim Versuch, der aufgebrachten Dorfgemeinschaft zu entge-hen, drängt Grimes den neuen Lehrjungen durch die Hintertür seiner Hütte auf die Klippe, von der dieser in den Tod stürzt. Grimes bleibt nur die Flucht. Der drohenden Lynchjustiz der Dorfgemeinschaft entzieht er sich, indem er sich im Meer ertränkt.

 

Benjamin Britten und Montagu Slater wurden zu ihrer Oper durch George Crabbes Gedichtsammlung The Borough inspiriert, in der das Leben eines Fischerdorfes in Ost-Suffolk geschildert wird. Bei Crabbe ist Peter Grimes ein Fischer und Verbrecher, der nacheinan-der drei Lehrjungen tötet. Britten und Slater haben aus ihm einen weit ambivalenteren Charakter geformt. Die Frage von Verbrechen und Schuld bleibt in ihrem Werk auf irritierende Weise ungeklärt. Die Oper erzähle – so der Komponist – den „Kampf des Einzelnen gegen die Masse“, und sie zeige, dass ein Individuum desto bösartiger werde, je boshafter die Gesellschaft sei. Unübertroffen sind Brittens orchestrale Schilderungen des Meeres, die zu Seelenbildern werden. Über sie sagte der Komponist: „Es hat nichts mit dem Meer zu tun, es hat mit den Leuten im Dorf zu tun. Oder nein, diese Leute sind überall gleich; wo sie auch sind.“

 

Brittens Meisterwerk aus dem Jahr 1945 kommt mit dieser Produktion erstmals in Münster auf die Bühne.

 

Libretto nach George Crabbe von Montagu Slater

in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Musikalische Leitung: Fabrizio Ventura

Regie: Andreas Baesler

Bühnenbild: Andreas Wilkens

Kostüme: Gabriele Heimann

Chor: Karsten Sprenger

Dramaturgie: Jens Ponath

 

Mitwirkende:

Wolfgang Schwaninger (Peter Grimes), N.N. (Ellen Orford), Matteo Suk (Kapitän Balstro-de), Fritz Steinbacher (Bob Boles, Fischer), Donald Rutherford (Ned Keene, Apotheker), Youn-Seong Shim (Pastor Adams), Gundula Schneider (Mrs. Sedley), Plamen Hidjov (Hobson, Fuhrmann) Olaf Plassa (Swallow, Rechtsanwalt und Bürgermeister), Suzanne McLeod (Auntie, Wirtin), Melanie Spittau (Nichte) und andere

 

Chor der Städtischen Bühnen Münster

 

Sinfonieorchester Münster

 

Einführungsmatinee:

Sonntag, 11. März, 11.30 h, Theatertreff

 

Weitere Vorstellungen im März/ April:

Dienstag, 27. März, 19.30 h, Großes Haus

Donnerstag, 12. April, 19.30 h, Großes Haus

Freitag, 20. April, 19.30 h, Großes Haus

Sonntag, 22. April, 19.30 h, Großes Haus

 

Werkeinführung: 45 Minuten vor jeder Vorstellung im Theatertreff

 

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