Gorge Mastromas wird an einem durchschnittlichen Sommertag von durchschnittlichen Eltern mit durchschnittlich viel Lust gezeugt. Auch in seiner Kindheit und Jugend bleibt er stets – Durchschnitt. Sei es aus Güte oder Feigheit, ständig scheint er das vermeintlich moralisch Richtige zu tun und bleibt damit immer auf der Strecke. Er muss erkennen, dass sein Verhalten nur Misserfolge mit sich bringt und er ewig auf der Verliererseite des Lebens zu stehen scheint. Mit Anfang dreißig wird ihm aber eines Tages die Möglichkeit geboten, aus seinem Schattendasein heraus zu treten. In den winzigen Sekunden, die er für diesen Entschluss braucht, in denen er erkennt, dass Güte und Feigheit letztendlich wohl dasselbe sind, wird er neu geschaffen. Von nun an ist er ein Gewinner. Am Ende seines Lebens gehört er zu den erfolgreichsten, mächtigsten und reichsten Menschen der Welt.
Wie es dazu kommt und was dabei Glück und Gerechtigkeit für eine Rolle spielen, wird in »The Ritual Slaughter of Gorge Mastromas« untersucht. Dennis Kelly fragt nach Möglichkeiten und Definitionen einer erfolgreichen Lebensführung, dem Wesen von Moral und ob wir immer die Wahlfreiheiten haben, von denen wir meinen, sie zu besitzen. Zu welchen Opferungen sind wir überhaupt bereit? Was macht uns Menschen überhaupt zu Menschen?
Deutsch von John Birke
Inszenierung: Martin Schulze,
Bühne und Kostüme: Ulrike Obermüller,
Dramaturgie: Petra Schiller
Mit: Michaela Klamminger (A), Rahel Weiss (Louisa), Hagen Bähr (Gorge Mastromas), Tim Czerwonatis (G, Pete), Enrique Keil (Mastromas), Aljoscha Langel (Hotelportier, Sol), Uwe Steinbruch (Gorge, M)
Kostprobe: Mi, 13. März 2019, 20.15 Uhr
Nächste Vorstellungen: 21.03./12.04./04.05./31.05.