Wenn wir stolpern und fallen, die Kontrolle verlieren, können wir kurz innehalten, den Blickwinkel ändern und uns wieder aufrappeln. Wir stolpern nicht nur im negativen Sinne über Unebenheiten oder Ungereimtheiten, sondern auch über Geheimnisse und angenehme Überraschungen, stolpern hinein in Situationen, aus denen wir das Beste machen können.
Gleich mit drei Premieren, einer Uraufführung sowie vier interessanten Regiearbeiten startet das Theater Konstanz an den Wochenenden 28./29.9. und 5./6.10. in die neue Spielzeit
Den Premierenreigen eröffnet Christoph Nix im Stadttheater mit seiner Inszenierung von „Warten auf Godot“.
Samuel Becketts Stück ist zum Inbegriff der metaphysischen Unbehaustheit des Menschen in der (Post-)Moderne geworden. Dabei bedient er sich des Augenblicks des Wartens, aufgeladen mit clownesker Komik und der Tragik des Absurden. Premiere: 28.9.18 im Stadttheater
Zur Premiere gelangt gleich am nächsten Abend in der Spiegelhalle „Hundeherz“ nach dem Roman von Michail Bulgakow – eine spannungsgeladene und aberwitzige Groteske über einen fantastischen Laborversuch, der im Kampf zwischen Schöpfer und Geschöpf endet. Andrej Woron führt Regie – man darf sich also wieder auf eine bildgewaltige Inszenierung freuen. Premiere: 29.9.18 in der Spiegelhalle
In dieser Spielzeit entdeckt das Theater Konstanz auch wieder neue Spielorte. So findet die Uraufführung von Gerd Zahners „Die Reis‘“ über einen jenischen Vater und seinen Sohn in der Regie von Mark Zurmühle in der Scheffelhalle in Singen statt. Mit „Die Reis“ setzt der Autor der jenischen Tradition in der Bodenseeregion ein Denkmal, nimmt Angst und plädiert für einen Gedenkort. Uraufführung: 5.10.18 in der Singener Scheffelhalle
In der Werkstatt des Theater Konstanz inszeniert Nicola Bremer „Your very own double crisis club“. Autorin Sivan Ben Yishai lässt mit einer radikal poetischen Sprache die Landschaft einer nicht genau definierten kriegszerstörten Stadt und ihrer Geflüchteten entstehen. Premiere: 6.10.18 in der Werkstatt.
Bild: Theater Konstanz