Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Sobald fünf Jahre vergehen" von Federico García Lorca, Schauspiel Stuttgart"Sobald fünf Jahre vergehen" von Federico García Lorca, Schauspiel Stuttgart"Sobald fünf Jahre...

"Sobald fünf Jahre vergehen" von Federico García Lorca, Schauspiel Stuttgart

Premiere: Samstag 29. März 2014, 20 Uhr, Kammertheater. -----

Fünf Jahre will der junge Held sich Zeit lassen, ehe er seine Verlobte zum Altar führt. Gebettet in warme Erinnerungen durchwartet er die Zeit. Seine Braut hingegen geht mit ihrem Vater auf eine Reise.

Erst als sie zurück kommt, endet das Spiel der wechselseitigen Illusion: Sie flieht; ihr Verlobter begibt sich auf die Spuren einer bisher verschmähten Frau und gelangt in ein von Traumgestalten bewohntes Land: In eine Region des Unbewussten und des totalen Spiels im Spiel, aus der es kein Entrinnen gibt. In einem Bilderreigen zwischen Alltag und Poesie erzählt das surrealistische Traumspiel von Lorcas Lebensthemen: von einem jungen Mann im Irrgarten der Moderne, vom Begehren, das sich nicht erfüllen darf, und von der Liebes-, die zur Todessehnsucht wird.

Jo Fabian, 1960 in Berlin (DDR) geboren. Nach seiner Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Rostock arbeitet er an verschiedenen Theatern der DDR als Schauspieler. 1984 erste eigene Regiearbeiten. 1989 gründet er eine freie Theatergruppe, mit der er eigene Texte umsetzt. Parallel arbeitet er als Regisseur an deutschen Stadt- und Staatstheatern und im Ausland. 1994 werden zwei seiner Produktionen zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 1999 erhält er den 'Deutschen Produzentenpreis für Choreographie'. In mehr als 60 Inszenierungen hat Jo Fabian ein eigenes Theaterkonzept des Spektralsurrealismus entwickelt, um die Mechanismen des Unbewussten und dessen Einfluss auf die künstlerische Produktion neu zu definieren. Jo Fabian knüpft dabei an die Avantgarde der 1920er-Jahre an und greift auf wesentliche bildnerische und literarische Ausdrucksformen des Surrealismus zurück. Elemente aus unterschiedlichen Genres wie Schauspiel, Tanz, Video, Installation, Performance, Sound, Musik, Architektur und Bildender Kunst werden eigenständig gegeneinander gesetzt und ergänzen sich zu einem Gesamtkunstwerk. Um dieses Konzept optimieren zu können, arbeitet er als Autor, Regisseur, Choreograph, Bühnen- und Kostümbildner, Lichtdesigner, Komponist, Videokünstler, Zeichner, Theaterproduzent und Programmierer.

"Lorcas Legende von der Zeit ist der Spiegel zweier Welten. Das Stück ist der traditionellen, in der Seele wohnenden Poesie ebenso verpflichtet wie der anbrechenden Moderne. Es erzählt von Liebe, Tod, Verlassenwerden, Sehnsucht, vom Willen, ins Weite zu schweben, von der Unmöglichkeit, den zweiten Flügel zu finden. Dazwischen bricht – mal drastisch, mal unbeholfen – harter Realismus und nüchterne Trivialität. Die Frage, ob man mit dem Herzen denken und mit dem Verstand fühlen kann, durchzieht den Text. Auch die spanischen Farben, mit denen Lorca zeichnet, erzählen von Hochzeit und Beerdigung. Diese Ambivalenz ist das Blut des Stücks." (Jo Fabian)

Regie, Ausstattung und Musik: Jo Fabian, Dramaturgie: Lena Fritschle, Bernd Isele

Mit: Boris Burgstaller, Gabriele Hintermaier, Marianne Helene Jordan*, Arlen Konietz*, Elmar Roloff, Florian Rummel, Michael Stiller, Nathalie Thiede

(* Studierende der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart)

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Der Sieg der Muse -- "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach in der Deutschen Oper am Rhein

Wer war E.T. A. Hoffmann? Ein Dichter von Erzählungen und Schauermärchen, ein Komponist, ein Dirigent, ein Karikaturist, aber auch ein Jurist. Und diese vielfältigen Talente spiegeln sich teilweise im…

Von: Dagmar Kurtz

VON DER FILMMUSIK INSPIRIERT -- Neue CD mit drei Werken von Miklos Rozsa bei Capriccio

Drei besonders bedeutende sinfonische Werke von Miklos Rozsa stehen im Zentrum dieser neuen CD mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der inspirierenden Leitung von Gregor Bühl,…

Von: ALEXANDER WALTHER

ALLES ENTSCHWEBT IN LICHTEN HÖHEN -- Konzertante Aufführung von Richard Wagners "Parsifal" mit dem Nationaltheater Mannheim im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Gralskönig Amfortas leidet an einer unheilbaren Wunde, die er sich zuzog, als er im Schloss des Zauberers Klingsor den Verführungskünsten Kundrys erlag. Allein ein "reiner Tor, durch Mitleid wissend"…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT TEMPO UND FEUER -- Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle STUTTGART

Bereits zum zweiten Mal hat das Staatsorchester Stuttgart nun schon sein Patenorchester, das Landesjugendorchester Baden-Württemberg, eingeladen. Unter der energischen Leitung des vielversprechenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

WUCHT UND GLANZ -- Festkonzert zum 50jährigen Jubiläum der Eröffnung des Brucknerhauses Linz mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta

Seit ihrer Uraufführung im Jahre 1884 ist die siebte Sinfonie in E-Dur von Anton Bruckner bis heute am häufigsten gespielt worden. Die Melodienherrlichkeit strahlte bei der Aufführung mit den Wiener…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche