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Schweizer Erstaufführung: "Oresteia", Musiktheater nach Aischylos mit Musik von Iannis Xenakis, Theater Basel

Premiere Freitag, 24. März 2017, 19.30 Uhr, Grosse Bühne. -----

Agamemnon kehrt siegreich aus dem Trojanischen Krieg zurück und wird von seiner Frau Klytaimnestra mit zum Mord gewetztem Messer empfangen – schliesslich hatte er gemäss eines Orakelspruchs dem Glück seiner Flotte die gemeinsame Tochter geopfert. Gemeinsam mit ihrem Geliebten Aegisth bringt sie ihren Ehemann um.

Ihr Sohn Orest sieht sich gezwungen, diesen Mord zu rächen und tötet – Zweifeln zum Trotz – die eigene Mutter. Was wiegt schwerer, der Mord am Gatten oder an der Mutter? Hier scheiden sich die Ansichten des Gottes Apollon, der auf Orests Seite steht, und der Erinnyen, der Rachegöttinnen, die ihn verfolgen. Die Göttin der Weisheit, Athene, soll über Orests Schicksal entscheiden und beruft auf dem Areopag in Athen ein weltliches Gericht ein, das Athen, Mykene und die widerstreitenden Götter versöhnen soll.

 

In einer unaufhaltsamen Kette von Rache und Widerrache nahmen sich Generationen des mythischen Atriden-Geschlechts im Kampf um den Herrscherthron gegenseitig das Leben. Die Familienmitglieder des Königshauses von Mykene sind derart in Schuld verstrickt, dass selbst die Götter nicht mehr über Recht und Unrecht zu entscheiden vermögen.

 

Der griechische Komponist, Architekt, Mathematiker und Ingenieur Iannis Xenakis komponierte 1965/1966 Musik für eine Aufführung der «Orestie», in der er die einzigartige poetische Sprache von Aischylos erscheinen lassen wollte. Aus dem hierfür entstandenen Material stellte er seine «Oresteia»-Suite zusammen. Auch in den folgenden Jahrzehnten liess ihn der Mythos nicht los. Es entstanden weitere Kompositionen für Kammerensemble, gemischten Chor und Bariton. Im Zentrum stehen vor allem rhythmische Elemente und Schlagwerk in Kombination mit Chor- und Sologesängen, in denen Xenakis einen furiosen Klangraum schafft, der das antike Theater als Synthese aller Künste imaginiert.

 

In Basel inszeniert Calixto Bieito das Familienepos der Atriden mit Schauspieler_innen, Sänger_innen, Chören und Orchester, mit archaischen Bildern und dem Blick auf das heutige Europa.

 

Eine spartenübergreifende Produktion von Oper und Schauspiel

In altgriechischer und deutscher Sprache, Neuübersetzung von Kurt Steinmann

Mit deutschen und englischen Übertiteln

 

Musikalische Leitung: Franck Ollu,

Inszenierung und Bühne: Calixto Bieito,

Kostüme: Ingo Krügler,

Chor: Henryk Polus

 

Mit: Holger Falk, Steffen Höld, Myriam Schröder, Lisa Stiegler, Michael Wächter, Simon Zagermann

 

Chor des Theater Basel, Mädchen- und Knabenkantorei Basel

 

Es spielt die Basel Sinfonietta

 

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