Ezio erfährt, dass Kaiser Valentiniano während seiner Abwesenheit um die Hand Fulvias, seiner Verlobten, angehalten hat, die Ezio jedoch treu bleiben möchte. Fulvias Vater Massimo nutzt diese Verwicklungen, um seine Rache- und Mordpläne gegenüber dem Kaiser, der einst seine Gattin verführte, voranzutreiben.
Onoria, die Schwester des Kaisers, ist ebenfalls in Ezio verliebt. Valentiniano möchte die beiden vermählen, um Ezio näher an sich zu binden, denn er ist aufgrund der grossen Popularität seines Feldherren besorgt. Ezio beharrt auf seiner Liebe zu Fulvia. Es kommt zum Streit zwischen den beiden Männern. Der Kaiser beschliesst, Fulvia zu heiraten.
Kaiser Valentiniano überlebt den Anschlag, den Massimo gegen ihn angezettelt hat. Der Kaiser vermutet Ezio hinter dem Attentat. Massimo unterstützt ihn bei der Vorverurteilung Ezios, was ihn in einen Konflikt mit seiner Tochter bringt. Als Fulvia, Ezio, Massimo und Valentiniano aufeinander treffen, täuscht Fulvia dem Kaiser Liebe vor in der Hoffnung, ihn zu besänftigen. Als der Kaiser jedoch Ezio als Verräter verurteilen will, gesteht Fulvia ihre Liebe für Ezio.
Während Ezio gefangen gehalten wird, überzeugt Onoria ihren Bruder, die Liebe zwischen Fulvia und Ezio zu akzeptieren. Dennoch gibt Valentiniano einen Tötungsbefehl. Massimo soll unterdessen in Rom dafür sorgen, dass die Leute nicht mehr von Ezios Ruhm geblendet werden. Nun lässt Valentiniano Ezio zu sich kommen, schenkt ihm Fulvia und lässt ihn frei.
Onoria hat inzwischen Beweise dafür, dass Ezio nicht für das Attentat auf den Kaiser verantwortlich war. Nun wird Massimo verdächtigt. Fulvia ist bereit, ihren Vater zu schützen und behauptet, selbst den Anschlag geplant zu haben. Massimo stachelt das Volk auf und beschliesst, den Kaiser selbst zu töten. In diesem Moment tritt Ezio auf. Er fordert eine allgemeine Vergebung. Einem gütigen Ende steht nichts entgegen.
Eine Schweizer Erstaufführung im Musiktheater ist keine Selbstverständlichkeit, erst recht nicht am kleinsten Schweizer Stadttheater, und schon gar nicht, wenn es sich um ein Werk des grossen Komponisten Georg Friedrich Händel handelt.
Die Schweizer Erstaufführung von Georg Friedrich Händels „Ezio“ am Theater Biel Solothurn ist auch darum eine kleine Sensation, weil „Ezio“ nicht etwa ein unbedeutendes Werk ist, sondern eine seiner wichtigen Opern, entstanden in seiner Londoner Zeit für die Spielzeit 1731/32 im King's Theatre am Haymarket, uraufgeführt im Januar 1732.
Die Geschichte spielt in Rom im Jahre 451 n. Chr., zur Zeit von Kaiser Valentinian III. Die Personen der Oper sind der römischen Geschichte entnommen. Ezio ist der Feldherr, der bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern die Hunnen unter Attila besiegte.
Das Inszenierungsteam sieht die Handelnden in „Ezio“ in einem geschlossenen System gefangen, das dem Verfall nahe ist. Wir erleben die Dekonstruktion eines Feldherrn von seinem grossen Triumph als Kriegsheld bis zu seiner Einkerkerung, und schliesslich seiner Rehabilitation.
Kaiser Valentiniano wird am Theater Biel Solothurn, wie bei der Uraufführung, von einer Frau gesungen. Die Partie des Titelhelden wurde 1732 vom grossen Kastraten Senesino übernommen. In Biel Solothurn wird diese Partie, wie heute meist üblich, von einem Countertenor gesungen. Es spielt das Sinfonie Orchester Biel unter Verwendung von Nachbauten klassischer Bögen, Holzflöten und Naturtrompeten.
Libretto nach Pietro Metastasio
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Moritz Caffier
Inszenierung Andreas Rosar
Bühne und Kostüme Fabian Lüdicke
Dramaturgie Merle Fahrholz
Valentiniano III. (Römischer Kaiser) Ingrid Alexandre
Onoria (seine Schwester) Rie Horiguchi
Ezio (Kaiserlicher Feldherr) Thomas Diestler
Massimo (Römischer Patrizier, Günstling des Kaisers) Gregory Finch
Fulvia (seine Tochter, Ezios Verlobte) Rosa Elvira Sierra
Varo (Hauptmann der kaiserlichen Leibwachen) Yongfan Chen-Hauser
Continuo:
Violoncello Matthias Walpen
Kontrabass Paul Gössi / Luc Châtelet
Cembalo Jürg Brunner / Moritz Caffier
Sinfonie Orchester Biel
Statisterie des Theaters Biel Solothurn
Vorstellungsdaten
Biel:
SO 24.10.2010 19:00
MI 10.11.2010 19:30
DI 30.11.2010 19:30
FR 03.12.2010 19:30
FR 21.01.2011 19:30
SO 23.01.2011 17:00
DI 25.01.2011 19:30
MI 09.02.2011 19:30
Solothurn:
SA 20.11.2010 19:00
MI 24.11.2010 19:30
MI 29.12.2010 19:30
FR 04.02.2011 19:30
Änderungen vorbehalten