Bei Demos und anderen politischen Aktionen sind sie ganz vorne mit dabei. Dass die drei in ihrem blinden Aktionismus regelmäßig vergessen, welches Ziel die einzelne Protestaktion eigentlich verfolgt, bricht dabei in keiner Weise ihren Elan oder ihre Engagement. Der erfolgreichen Soap-Opera-Diva Sydney geht das Bessere-Welt-Gehabe ihrer Umgebung schrecklich auf den Geist. Vor allem, da sich ihre Wohnung und ihr Konto mit jeder Demo-Aktion, die die Anderen starten, leeren. Eines Morgens hat sie endgültig die Faxen dicke, besonders die ihres untreuen Lovers Ethan. In einem hysterischen Wutanfall erschießt sie ihn - natürlich aus Versehen. Ein Strudel von Ereignissen und Verwechselungen beginnt, in dessen Verlauf sich zeigt, dass die selbsternannten Weltenretter den propagierten Altruismus und ihr Gutmenschentum am liebsten für sich selber in Anspruch nehmen.
Christian Brey (*1973) inszeniert mit DIE ALTRUISTEN zum sechsten Mal am Schauspiel Stuttgart. Brey hat u.a. bei den erfolgreichen Produktionen DER PRINZ VON DÄNEMARK (2008) und VOLPONE (2010), in denen Harald Schmidt mitwirkte, Regie geführt.
In einer Übersetzung von René Pollesch
Regie: Christian Brey,
Bühne: Anette Hachmann,
Kostüme: Petra Bongard,
Dramaturgie: Sarah Israel
Mit: Dorothea Arnold (Cybil), Benjamin Grüter (Ronald), Jan Jaroszek (Lance), Claudius von Stolzmann (Ethan), Minna Wündrich (Sydney)
(Vorstellungen nur bis 26. Februar)