Und wer Peachums Lizenz zum Betteln nicht besitzt, der wird vom Markt genommen. Denn ganz London ist aufgeteilt, und an jeder Ecke bittet um eine milde Gabe – ein freier Mitarbeiter der J. J. Peachum-Company. Mackie Messers Geschäft hingegen ist anders aufgezogen: Diebstahl, Raub und Mord. Mackies letzter Raub galt einem besonders schönen Schatz – des Peachums schöner Tochter Polly. Eilig wird geheiratet unter dem Mond von Soho, denn Papas Zustimmung, so viel ist klar, hätte Polly für diese Ehe niemals bekommen. Polly hätte auf ihren Vater hören sollen – denn schon die Nacht nach der Hochzeit ist Mackie wieder dort, wo er am liebsten ist: bei den Huren um Spelunken-Jenny. Peachums Rache folgt sofort, mit List und Bestechung und seinen hervorragenden Kontakten zur Obrigkeit will Peachum Mackie Messer aufs Schafott bekommen. Doch die Obrigkeit – zuletzt gesehen wurde sie auf der Hochzeit Mackie Messers …
Bertolt Brechts und Kurt Weills ureigene Analyse der Marktgesetze inszenierte Philip Tiedemann als zutiefst theatrale Typenkomödie, die Spielfreude und Lust an der Zuspitzung in den Vordergrund stellt. Philip Tiedemann begann seine Karriere am Burgtheater Wien unter Claus Peymann und war mehrere Jahre Oberspielleiter am Berliner Ensemble, wo er nach wie vor regelmäßig inszeniert. Mit der Uraufführung von Thomas Bernhards „Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen“ wurde er 1999 zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Die Leipziger Premiere bringt erstmals drei der großen Leipziger Kulturbetriebe in einem Projekt zusammen. Denn diese „Dreigroschenoper“ ist ein Zusammenspiel von Schauspielensemble und Musikern des Gewandhausorchesters unter der Leitung von Anthony Bramall. Zuvor Generalmusikdirektor an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach und des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, Professor der Dirigierklasse für Musiktheater an der Musikhochschule Franz Liszt Weimar mit weltweiten Gastengagements an den führenden Opern und Orchesterhäusern, ist Anthony Bramall seit 2012/13 stellvertretender Generalmusikdirektor der Oper Leipzig.
Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern von Bertolt Brecht nach John Gays „The Beggar’s Opera“, übersetzt aus dem Englischen von Elisabeth Hauptmann. Musik von Kurt Weill.
Eine Kooperation des Schauspiel Leipzig mit dem Gewandhaus zu Leipzig und der Oper Leipzig
Neuerarbeitung einer Inszenierung der Theater Chemnitz
Musikalische Leitung: Anthony Bramall
Regie: Philip Tiedemann
Bühne & Kostüme: Norbert Bellen
Leitung der Wiederaufnahme: Enrico Lübbe
Dramaturgie: Torsten Buß, Matthias Huber
Mit
Bernd-Michael Baier
Wenzel Banneyer
Ulrich Brandhoff
Henriette Cejpek
Jonas Fürstenau
Ellen Hellwig
Andreas Herrmann
Yves Hinrichs
Katrin Kaspar
Anna Keil
Tilo Krügel
Dirk Lange
Karl-Sebastian Liebich
Flora Pulina
Runa Pernoda Schaefer
Sa, 11. Januar 19:30 Große Bühne
Do, 16. Januar 19:30 Große Bühne
So, 02. Februar 19:30 Große Bühne
So, 09. Februar 18:00 Große Bühne
Fr, 21. Februar 19:30 Große Bühne
Sa, 29. März 19:30 Große Bühne
Mo, 21. April 19:30 Große Bühne
Do, 01. Mai 19:30 Große Bühne
Di, 13. Mai 19:30 Große Bühne