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Schaubühne am Lehniner Platz Berlin: "stolpern" - Ein theaterpädagogisches Projekt

Premiere 17.06.2022, 20.00 Uhr, Studio

Was passiert nach dem Stolpern? Entweder man fängt sich wieder – oder fällt hin ... Vor vielen Häusern in deutschen Städten sind »Stolpersteine« eingelassen. Sie verweisen auf unzählige tragische Schicksale von während der NS-Unrechtsherrschaft deportierten Menschen – und fordern ein Erinnern an jenes Kapitel deutscher Geschichte, das trotz einer angeblich so vorbildlichen »Erinnerungskultur« mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten scheint.

 

Copyright: Gianmarco Bresadola

Eine Gruppe junger Menschen aus Berlin und Cottbus setzt sich mit einer Gegenwart auseinander, in der rechtsnationale Parteien erstarken, die Gesellschaft so fragmentiert erscheint wie schon lange nicht mehr und sogenannte Protestbewegungen völkisches Gedankengut skandierend durch die Innenstädte ziehen. Sie fragt sich: Wie mit dem Wissen um Verfolgung, Deportation und Ermordung verschiedener, bis heute marginalisierter Gruppen umgehen?

Wie dieses Wissen erhalten? Was dem gesellschaftlichen Rechtsruck entgegensetzen? Und vor allem: Wie sich – heute und in Zukunft – entschieden gegen Rassismus und Diskriminierung stellen?

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Projektes »Stolpersteine« wird – ausgehend von Stolpersteinen in Berlin und Cottbus und in Auseinandersetzung mit den Biografien, auf die sie verweisen – nicht nur die gemeinsame Geschichte, sondern auch die gemeinsame Verantwortung junger Menschen in beiden Städten verhandelt.

Das theaterpädagogische Projekt »stolpern« feiert, nach der Premiere im Piccolo Kinder- und Jugendtheater Cottbus nun auch an der Schaubühne Premiere. 18 Jugendliche aus Cottbus und Berlin haben sich in einem achtmonatigen Probenprozess unter der Leitung von Mai-An Nguyen und Matthias Heine mit verschiedenen individuellen Biografien von während der NS-Zeit verfolgten Personengruppen auseinandergesetzt. Ausgangspunkt waren – anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Projektes »Stolpersteine« von Gunter Demnig – Stolpersteine in Berlin und Cottbus. Es geht um Verantwortung, Erinnerung, Forderungen, Vorurteile. Verschiedenste Fragen nach der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen gesellschaftlichen Situation werden gestellt und verhandelt.

Eine Kooperation mit dem Piccolo Kinder- und Jugendtheater Cottbus

Leitung und Regie: Matthias Heine, Mai-An Nguyen
Bühne: Ulla Willis
Kostüme: Vanessa Sampaio Borgmann
Choreografie: Zaida Ballesteros Parejo
Musik: Jakob Gerhardt
Dramaturgie: Marcus Peter Tesch    
Künstlerische Mitarbeit: Jule Fuchs, Aaron Aschenbach
Regieassistenz: Carolin Schaefer

Mit: Lapo Biasutti, Courtney Bischoff, Mate Böckenhauer, Bianca Ehrecke, Anne Fiedler, Lennard Gantzer, Jan Heider, Florian Jähne, Pola Juniewicz, Leonhard Lorenz, Zuzanna Pacholska, Norah Scharnholz, Magdalena Schmukal, Dennis Selka, Fanny Struve, Taha Temel, Lina Zegenhagen, Jula Zwicker

Folgeaufführungen vom 20. bis 23.6.

 

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