Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Salto und Mortale" wieder in der Neustrelitzer Stadtkirche"Salto und Mortale" wieder in der Neustrelitzer Stadtkirche"Salto und Mortale" ...

"Salto und Mortale" wieder in der Neustrelitzer Stadtkirche

am 6.10. 2005 um 19 Uhr

Warum der Tod das Lachen lernen will

Der Tod ist ein Betrüger. Schon wenn er behauptet "Ich komme, wenn man mich ruft", hat er gelogen. Er war doch längst da und schien nur auf Beute zu warten. Ein Clown, dem das Lachen vergangen ist, mag ihm als leichte Beute vorkommen. Der aber - anders als er selbst eben noch glaubte - liebt das

Leben und das Lachen. Doch da er nun einmal den Tod herbeigerufen hat, ob ernst gemeint oder nicht, darf er¹s nur behalten, wenn er es dem grausigen Gevatter beibringt.

Vielleicht lässt der sich nur auf ein Spiel ein, um mal auszubrechen aus dem

Jahrtausende alten Trott seines Jobs? Aber nein, es ist ihm todernst mit dem

Lachen, weil das nämlich seine Macht übersteigt. Dieses Phänomen will er

bezwingen und muss dafür alles geben: Nicht weniger als das Leben, ohne

Frist und ohne Grenzen, verlangt der Clown als Gegenleistung.

Was hier erzählt wird, ist ein Märchen. Ein Zirkusmärchen nennen es die

Autoren vom Nürnberger Theater Mummpitz; in Neustrelitz ist die Stadtkirche

der kongeniale Spielort für Annett Wöhlerts Inszenierung, die abgrundtiefe

Weisheit in himmelhoher Leichtigkeit in das schöne schlichte schräge

Arrangement (Bühne und Kostüme: Frank Prielipp) zwischen Kirchenbänken,

Altar und Emporen bringt. Begleitet, kommentiert, gelenkt von zauberhaft

sphärisch-stimmiger Musik (Kristina Günther, Roland Vieweg), nimmt der

ungewöhnliche Deal seinen Lauf.

 

Eine Produkition des Landestheaters Mecklenburg-Vorpommern

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ZEITPANORAMA MIT HINTERSINN -- Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern mit Kalmans "Gräfin Mariza" im Theater HEILBRONN

Die ebenso attraktive wie reiche Gräfin Mariza kann sich vor lästigen Verehrern kaum retten. Sie ist sich aber sicher, dass diese es nur auf ihr Geld abgesehen haben. So greift sie zu raffinierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER, DIE SICH INS GEDÄCHTNIS BRENNEN -- "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini im Festspielhaus Baden-Baden bei den Osterfestspielen

Interessant ist, dass sich Puccini von zwei Japanerinnen für "Madama Butterfly" beraten ließ. Kawakami Sadayakko wurde als 15jährige Geisha an den japanischen Premierminister verkauft und machte…

Von: ALEXANDER WALTHER

FLIESSENDE TRANSFORMATIONEN -- Neue CD mit Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine) bei Solo Musica

Die Geigerin Viktoria Elisabeth Kaunzner hat hier eine innovative Auswahl an zeitgenössischen Werken von Komponistinnen für Violine und Orchester zusammengestellt - darunter Weltersteinspielungen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPÄTROMANTISCHER ZAUBER -- 7. Kammerkonzert des Staatsorchesters "Zwischen Wien und Budapest" in der Liederhalle STUTTGART

Nach der Uraufführung seines Bläserquintetts in Es-Dur im Jahre 1784 im Wiener Burgtheater berichtete Wolfgang Amadeus Mozart seinem Vater Leopold von dem "ausserordentlichen beyfall", den dieses Werk…

Von: ALEXANDER WALTHER

Gebrochene Herzen -- "Die Märchen des Oscar Wilde erzählt im Zuchthaus zu Reading" nach Oscar Wilde von André Kaczmarczyk mit Musik von Matts Johan Leenders im Schauspielhaus Düsseldorf

Oscar Wilde war zu seinen Lebzeiten ein gerühmter Dramatiker und Dichter, bekannt auch wegen seiner vielen gewitzten Bonmots, die noch heute vielfach für Werbeanzeigen benutzt werden. Darüber hinaus…

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑