In Judäa tobt ein Glaubenskrieg. An jeder Straßenecke wird einem anderen Gott gehuldigt, Götzen werden angebetet und Propheten predigen den Untergang der Welt. Inmitten des zügellosen und lasterhaften Treiben am Hofe Herodes erhebt einer die Stimme und ruft zum Widerstand auf: Der Prediger Johannes der Täufer. Vom König in eine Zisterne eingekerkert, hört er nicht auf, die Menschwerdung Gottes und das Nahen des Jüngsten Gerichts zu verkündigen.
Ausgerechnet in ihn verliebt sich die Prinzessin Salome. Als dieser jedoch ihre Annäherungen ablehnt und sie als schamlose Tochter Babylons beschimpft, willigt das gekränkte Mädchen in einen unmoralischen Handel ein. Sie tanzt für ihren lüsternen Stiefvater Herodes den Tanz der sieben Schleier, doch fordert sie als Gegenleistung einen hohen Preis.
Der 2001 verstorbene Theaterregisseur und Autor Einar Schleef hat aus Oscar Wildes einziger Tragödie einen politischen Text über religiösen Extremismus geschaffen.
Vera Nemirova
Die bulgarisch-deutsche Regisseurin Vera Nemirova studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Ihre Inszenierungen führten sie ans Teatro Liceu Barcelona, die Staatsoper Berlin, das Theater Magdeburg, die Nationaloper Bukarest, das Theater Freiburg, die Oper Graz, die Hamburgische Staatsoper, das Luzerner Theater und an die Salzburger Festspiele.
REGIE Vera Nemirova
AUSSTATTUNG Klaus Werner Noack
DRAMATURGIE Laura Ellersdorfer
MUSIKALISCHE LEITUNG Jörg Walesch
KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Sonja Nemirova
DRAMATURGISCHE MITARBEIT Dorothea Jüttner
MIT Bettina Riebesel (Herodias), Sylvana Schneider (Salome); Jörg Dathe (Herodes), Axel Julius Fündeling (Naaman), Sebastian Haase (Narraboth), Odo Jergitsch (Knabe der Herodias), André Rohde (Prophet Johannes)
MUSIK Berenice Guerrero, Christiane Kegelmann-Brooke; Matthew Brooke, Jörg Walesch
Bild: Oscar Wilde