Die Preisträgerin teilte der Stiftung mit, dass sie das Preisgeld dem Verein Háwar. help, insbesondere dessen Projekt back to life spenden wird. Háwar. help wurde von der Jesidin Düzen Tekkal gegründet, einer deutschen TV-Journalistin, deren viel beachteter Dokumentarfilm „Háwar – Meine Reise in den Genozid" auf das Schicksal der von der Auslöschung bedrohten jesidischen Bevölkerungsgruppe aufmerksam macht.
Karin Henkel: „Als ich diesen Film gesehen habe, in dem Düzen Tekkal jesidische Frauen zu Wort kommen lässt, die in der Gefangenschaft von IS Soldaten unvorstellbares Leid erlebt haben, war ich zutiefst verstört und geschockt über die Gräueltaten, und es hat mich dazu bewogen, am Schauspiel Zürich das Theaterprojekt „BEUTE FRAUEN KRIEG“ nach „Die Troerinnen" von Euripides zu inszenieren. Auch hier gibt der Autor den weiblichen Opfern eine Stimme und zeigt sie kämpferisch und stark, wie es der Film und die Berichte von Düzen Tekkal tun.
Schon vor mehr als 2500 Jahren wurden Frauen im Krieg versklavt, vergewaltigt, gefoltert und seitdem immer wieder – ob im Irak, im Kongo, in Ruanda, in Bosnien, im 2. Weltkrieg … Mir ist es ein Bedürfnis und eine Herzensangelegenheit, mit meinem Preisgeld von der Stiftung Preußische Seehandlung zum Theaterpreis Berlin 2018 das Projekt back to life zu unterstützen, das den Frauen, die es geschafft haben, der Terrormiliz des islamischen Staats zu entkommen, dabei hilft, eben genau das zu erreichen: zurück ins Leben zu finden, ein neues Selbstbewusstsein aufzubauen und Hoffnung."
Karin Henkels Inszenierung „BEUTE FRAUEN KRIEG" vom Schauspielhaus Zürich ist zum 55. Theatertreffen eingeladen.
Vorstellungen: Sonntag, 06.05., Montag, 07.05., Dienstag, 08.05. / Rathenau-Hallen