Stanley hingegen ist eher grob geschnitzt. Er vergnügt sich mit seinen Kumpels bei Poker, Bowling und Alkohol. Entsprechend nehmen die Spannungen zwischen Stanley und Blanche zu. Und dann stellt sich heraus, dass Blanche die Reise zu ihrer Schwester nicht ohne Grund angetreten hat: Das Elternhaus der Schwestern, „Belle rêve“, ist verloren, als Lehrerin wurde sie entlassen und aus der Stadt gewiesen. Doch diese Wirklichkeit ist für Blanche unerträglich. Sie verfängt sich mehr und mehr in den Fäden, die sie zwischen Realität und Fantasie spannt. Als Stanley dann die Gründe für ihr Unglück erfährt, hat er gegen Blanche ein entscheidendes Druckmittel.
Das Drama von Tennessee Williams (1911-1983) beschreibt die verzweifelte Lage einer Frau, die alles verloren hat – sogar sich selbst. Als psychologische und soziale Studie beleuchtet das Stück eine von Männlichkeit dominierte Gesellschaft, in der die feinfühlige Blanche vergebens einen Platz sucht.
A Streetcar Named Desire wurde 1947 in New York uraufgeführt und mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Die Verfilmung 1951 mit Marlon Brando als Stanley wurde mit dem Oscar prämiert. Nach Bluthochzeit widmet sich der griechische Regisseur Akillas Karazissis erneut einem Stoff, bei dem temperamentvoll existenzielle Fragen nach Werten, Traditionen und Lebensentwürfen gestellt werden.
InszenierungAkillas Karazissis*
Ausstattung Kathrin Krumbein*
Dramaturgie Mona Becker* Svea Haugwitz
Besetzung
- Stella Kowalski Katerina Papandreou*
- Blanche du Bois Anne Diemer*
- Stanley Kowalski Manuel Struffolino
- Harold Mitchell Thorsten Dara
- Eunice Hubbel Öykü Oktay*
- Steve Johannes Emmrich
- Pablo Yasin Baig
- Ein Arzt Manuel Kressin
- Eine Krankenschwester Mandy Röhr
- Ein junger Kassierer Johannes Emmrich
- Eine Mexikanerin Öykü Oktay*
* als Gast