Dem Staatstheater Darmstadt war Vernon Mound verbunden, seitdem er sich hier im November 2005 mit einer Inszenierung des Musicals Evita vorstellte, die dem Haus einen großen, langanhaltenden Erfolg bescherte. Als nächste Inszenierung folgte im Mai 2009 die Oper Die verkaufte Braut, die er mit so viel Temperament, Tempo und angelsächsisch geprägtem Witz auf die Bühne brachte, als wäre es ein weiteres Musical. Die Interpretation des Heiratsvermittlers Kecals als Business Lady „Frau Kecal“ auf Stöckelschuhen und in immer neuen, extravaganten Damengarderoben, dürfte jedem, der diese Inszenierung gesehen hat, noch lange im Gedächtnis bleiben. Auch Kostüme und Bühnenbild dieser Aufführung versetzten das Werk, das sonst oft allzu sentimental-harmlos daherzukommen pflegt, in eine perfekt auf die Bühne gebrachte, witzige 60er-Jahre-Atmosphäre: Die Wiedergeburt der Spieloper aus dem Geist des Musicals.
Seine nächste Regiearbeit in Darmstadt hätte im Januar 2011 die Oper Nabucco sein sollen. Das fertige Regiekonzept, das er auf der Bauprobe im Juni bereits vorstellte, ließ einen hoch spannenden Abend erwarten.
Der Engländer Vernon Mound lebte im schwedischen Göteborg, wo er als Leiter der Abteilung Musiktheater an der dortigen Universität wirkte. Nach einem Musikstudium an der London University begann er seine Karriere als Regieassistent und Produktionsleiter an der Opera North in Leeds und am Royal Opera House Covent Garden. Eigene Inszenierungen entstanden für die Norwegische Nationaloper (Andrea Chénier und Hänsel und Gretel), die Oper in Malmö (Nine, Miss Saigon und Les Misérables), das Landestheater Innsbruck (West Side Story und Show Boat), die Oper in Göteborg (Manon Lescaut, Les Misérables und Miss Saigon) und die Oper in Karlstad (Sweeney Todd, Candide und Andrea Chenier). Als Professor an der Universität für Musik und Theater in Göteborg lag ihm daran, seine eigene Begeisterung für das Musiktheater an eine neue Generation weiterzugeben.
Am 27. August 2010 ist Vernon Mound nach kurzer Krankheit in Göteborg gestorben.