Die Realität ist ihm zugunsten von Stille und Traum abhanden gekommen. Was ist zu tun? Der Kurfürst, Graf Hohenzollern und auch Natalie sind die Beobachter aus einer anderen Welt, die für den Prinzen in die Ferne gerückt ist. Traum und Wirklichkeit vermischen sich, und verwirren ihn. Als sie wieder da ist, die Realität, und damit der Zwang des Funktionierens, versucht der Prinz ein angepasstes Verhalten, nur um dies gleich wieder zu brechen. Gegen die Order greift er zu früh in das Kriegsgeschehen ein, und obwohl die Schlacht gewonnen ist, wird er vom Kurfürsten für die Missachtung seines Befehls zum Tode verurteilt.
Der Prinz kämpft zwischen ungestümem Lebensdrang und Realitätsverlust das schmerzhafte Gefecht der Selbstbehauptung.
Wie nah Kleist 1810 mit diesem Porträt eines hohen Offiziers einer gefährlichen Systemkritik kam, beweist das Aufführungsverbot bis zur Uraufführung 1821. Der Prinz Friedrich von Homburg ist ein hochaktuelles Stück, da es um den Preis geht, den man zahlt, wenn die eigenen Wünsche und Träume mit der Wirklichkeit kollidieren.
Der 1964 in Heidelberg geborene Regisseur Clemens Bechtel, mit dem Friedrich-Luft-Preis für seine Uraufführungsproduktion „Staats-Sicherheiten“ als „beste Aufführung 2008 in Berlin und Potsdam" ausgezeichnet, inszeniert Kleists Drama in einer von Fassung von Chefdramaturgin Anne-Sylvie König. Bühne und Kostüme: Till Kuhnert.
Drei neue Schauspieler des Ensembles stellen sich in dieser Arbeit in großen Rollen vor, komplettiert durch das langjährige Ensemblemitglied Peter Prautsch.
Es spielen Matthias Ransberger (Prinz Friedrich Arthur von Homburg), Peter Prautsch (Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg), Vanessa Rose (Prinzessin Natalie von Oranien) und David Lukowczyk (Graf Hohenzollern).
Die Geraer Premiere folgt am 12. Dezember 2009 in der Bühne am Park.
Matinee am Sonntag, 18. Oktober, um 12.00 Uhr im Foyer 1. Rang des Landestheaters Altenburg – Eintritt frei!
Natürlich sind auch die Aufführungen „Prinz Friedrich von Homburg“ in der Flatrate inbegriffen. Mit der Flatrate-Karte für 88,88 Euro kann man sämtliche Vorstellungen und Konzerte einer Spielzeit in den kleinen Spielstätten besuchen.