1. DIE KLEINBÜRGERHOCHZEIT
VON BERTOLT BRECHT
Familie Deutschland feiert Hochzeit. Alle Generationen mit und ohne Migrationshintergrund haben sich in der Wohnung des Brautpaares versammelt. Der Familienvater unterhält mit unappetitlichen Anekdoten beim Hochzeitsessen. Der Braut wird schlecht. Und nicht nur die selbstgebauten Möbel des Bräutigams gehen nach und nach zu Bruch. Als die Gäste endlich weg sind, wird das Ehebett mit Aplomb zerlegt. Dabei ist die Braut schon schwanger und die Hochzeitsnacht ist eine Farce. Aber das »Familienleben ist doch das Beste, das wir Deutsche haben«, und darum ein Prost auf die Gemütlichkeit! Alexander Brill inszeniert die 1919 entstandene und in Frankfurt 1926 uraufgeführte Familiengroteske als Multikulti-Spektakel – mit Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Kulturen. Eine Familienzusammenführung der globalisierten Art, frei nach Karl Marx: Kleinbürger aller Kontinente, vereinigt euch! Der laiensclub hat 2009 sein 25jähriges Jubiläum, was natürlich in der Spielzeit gebührend gefeiert werden wird!
Regie: Alexander Brill
Bühne: Alexander Brill; Kostüme: Henrike Bromber; Musik: Günter Lehr; Darsteller: Marzieh Alivirdi, Anja Arncken, Christoph Busch, Arasch Farugie, Ilyas Kariouh, Hadi Khanjanpour, Janine Maschinsky, Lea Steiger, Johannes Wachsmuth, Tobias Weissert
2. DIE PANNE
Krimikomödie von Friedrich Dürrenmatt
Textilvertreter Alfredo Traps wird tot aufgefunden. „Eine kleine Panne“, meint Richter Wucht dazu – doch es war mehr... Angefangen hat Traps’ Geschichte mit einer gewöhnlichen Autopanne. Aufgenommen in einem alten Landhaus, lässt er sich in weinseliger Stimmung von seinen Gastgebern dazu verführen, „Gericht“ zu spielen. Traps, sich keines Vergehens bewusst, übernimmt breitwillig die Rolle des Schuldigen. Und er nimmt seine Rolle ernst... Ein mörderisches Theater um Schuld und Verantwortung. Grotesk, komisch, böse.
Regie: Benjamin Eggers; Bühne: Jana Lünsmann; Kostüme: Katja Strohschneider; Dramaturgie: Sibylle Baschung; Darsteller: Stefko Hanushevsky, Moritz Peters, Sebastian Schindegger