Dies sind die Elemente, derer sich das deutschsprachige Musikdrama "Through Roses" ("Durch die Rosen") des amerikanischen Komponisten Marc Neikrug bedient. Die Kammeroper hat am Freitag, 14. Januar 2011 um 20 Uhr Premiere im Podium des Theaters Pforzheim.
Ein Mensch blickt auf sein Leben zurück: In fragmentarischen Monologen erzählt er von seinen Erfolgen als Geiger, von seiner Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz und dem Grauen, das er dort miterleben musste. Er wurde gezwungen, die von ihm so geliebte Musik für die Opfer sowie auch für die Täter des nationalsozialistischen Regimes zu spielen. Die Musik von Bach, Beethoven und Wagner wird so für ihn sowohl Lebensinhalt und Mittel zur Verarbeitung als auch stete Erinnerung an die traumatischen Ereignisse, die sein Leben für immer zerstört haben.
"In der Tradition großer deutscher Komponisten sehe ich die Grundlagen allen Geistes und aller höheren Humanität in der Musik. Solche Musik in jenem Lager zu spielen ist ein groteskes Paradox, ein barbarischer Akt angeblich zivilisierter Menschen. Dafür habe ich keine Erklärung - aber ich spüre den Drang, diese Vorgänge aufzugreifen" sagt Marc Neikrug selbst über sein Werk. Operndirektor Wolf Widder führt Regie, die musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Markus Huber. Die Rolle des Geigers spielt Murat Yeginer, Schauspieldirektor des Theaters Pforzheim und selbst Schauspieler. Die Vorstellung wird nur noch am Mittwoch, 23. Februar um 18 Uhr zum Gedenken an die Zerstörung Pforzheims aufgeführt.
Through Roses (in deutscher Sprache)
Kammeroper von Marc Neikrug
Musikalische Leitung: GMD Markus Huber
Inszenierung: Wolf Widder
Dramaturgie: Georgia Eilert
Es spielen Murat Yeginer (Der Geiger) und Mitglieder der Badischen Philharmonie Pforzheim