Gynts Reise währt ein halbes Leben lang und endet nach einem Schiffbruch auf hoher See an der Stelle, wo sie begonnen hat: vor dem Haus seiner Jugendliebe Solvejg. „Hin und zurück, ’s ist der gleiche Weg / Hinaus und hinein, ’s ist der gleiche Steg“. Peer Gynt betritt die Kammer, er ist alt geworden, während Solvejg auf ihn gewartet hat: auf einen, der scheitern musste, um am Ende Mensch zu werden.
Mit Peer Gynt schrieb Henrik Ibsen im Jahr 1867 ein „dramatisches Gedicht“, das die Frage nach den Möglichkeiten menschlicher Selbsterkenntnis auf eine bis heute gültige Formel bringt. Was als fantastisches Märchen daherkommt, ist Zeitstück, beißende Satire und faustische Weltbetrachtung zugleich.
Christopher Rüping, der Regisseur des Abends, ist mit seiner Stuttgarter Inszenierung von Das Fest zum Berliner Theatertreffen 2015 eingeladen. Mit Peer Gynt widmet er sich erneut einem Stoff, der von Adoleszenz und der Begegnung der Lebensalter berichtet. Er erzählt den „nordischen Faust“ mit Ensemble und Herrenchor als Suchbewegung im Irrgarten realer und fiktiver Biografien und als Reise hinein in die Rätsel menschlicher Existenz.
Regie Christopher Rüping
Bühne Jonathan Mertz
Kostüme Anna Maria Schories
Musik Christoph Hart
Einstudierung Chor Wilhelm Bäuml
Dramaturgie Bernd Isele
Mit Sandra Gerling, Caroline Junghanns, Svenja Liesau, Edgar Selge, Birgit Unterweger