Doch Adam blieb nicht lang allein, aus seiner Rippe wurde ihm eine neue Gefährtin geformt: die gefügigere Eva. Angetrieben von Lilith erkennt Lucifer, dass in der Manipulation Adams seine einzige Chance liegt, mit Gott abzurechnen: Auf einer Zeitreise zeigt Lucifer den Urmenschen die Zukunft ihrer Nachkommen. Wäre es da nicht besser, wenn kein Mensch mehr entstünde?
Konträr angelegte Charaktere, eine Reise von prähistorischer Zeit bis hin zur Zukunft, vom Paradies bis zu allzu menschlichen Höllen – Peter Eötvös' farbige und ausdrucksstarke Musik bringt diese Geschichte in ihrer ganzen Vielfalt zum Leuchten. Bereits in seiner Oper Die Tragödie des Teufels beschäftigte sich der ungarische Komponist mit dem Themengeflecht der Genesis.
Stand dort der Teufel Lucifer im Mittelpunkt des Geschehens, konzentriert Eötvös sich im 2013 uraufgeführten Paradise Reloaded (Lilith) auf die schillernde Gestalt der ersten Frau, die, obwohl zur Dämonin gestempelt, letztendlich sogar den Teufel in die Schranken weist. Von welcher stammt die Menschheit wohl ab, von der opferbereiten Eva oder der selbstbestimmten Lilith? Oder leben Nachkommen beider Urmütter unter uns?
Oper in 12 Bildern / Text von Albert Ostermaier / Eingerichtet von Mari Mezei und
Peter Eötvös / In deutscher Sprache mit Übertiteln
Musikalische Leitung Gregor Rot
Inszenierung Wolfgang Nägele
Bühne Stefan Mayer
Kostüme Irina Spreckelmeyer
Dramaturgie Anne Christine Oppermann
Mit Nohad Becker / Christin Enke-Mollnar / Orsolya Ercsényi / Franziska Hösli /
Veronika Lee / Seung-Koo Lim / Caio Monteiro / Enrico Wenzel / Lorin Wey /
Frank Dolphin Wong
Bielefelder Philharmoniker