Christina Rast inszeniert mit Willkommen in Theben von Moira Buffini ein großes Ensemblestück, das im Rückgriff auf den Mythos der Antigone die Frage nach den Grundfesten unserer Gesellschaftsordnung stellt. Einmal mehr also geht es um die existentielle aber so schwierige Frage, wie wir zusammen leben wollen. Ein Thema, das auf den Theaterbühnen seit Jahrtausenden immer wieder in gespielte Möglichkeiten übersetzt wird, weil es uns umtreibt – und das auch das Programm des Staatstheaters in dieser Spielzeit prägen wird.
Gleich am nächsten Abend macht uns Marc Becker in seiner Uraufführung von Männer mit Krone mit drei größenwahnsinnigen Herren bekannt, die zwar zusammen leben, deren Thema aber in ihrer Diktatoren-WG das gedeihliche Zusammenleben nicht ist – brutale Kindsköpfe, kalt kalkulierende Wahnsinnige sind sie, die bloßgestellt werden in der besten Form, die das Theater dafür zu bieten hat: der Komödie.
Und wiederum einen Tag später bittet das Junge Staatstheater zu seiner Eröffnungspremiere in die Exerzierhalle: Wolfgang Herrndorfs zu Recht mehrfach ausgezeichnetes Buch Tschick erzählt von zwei jungen Außenseitern, die gemeinsam ausreißen und uns in der Regie von Markolf Naujoks mitnehmen werden in eine großartige Erzählung irgendwo zwischen Sturm und Drang, Road Movie und Heldenreise. Auf der Suche nach dem Großvater in der Walachei – und auf der Suche nach irgendeiner Art von Sinn, die irgendwann im Leben anfängt und uns nie wieder loslässt.
Willkommen in Theben von Moira Buffini
Regie: Christina Rast
Deutschsprachige Erstaufführungm am Do 13. September um 19.30 Uhr im Großen Haus
Männer mit Krone von Marc Becker
Regie: Marc Becker
Uraufführung am Fr 14.9. um 20 Uhr im Kleinen Haus
Tschick nach Wolfgang Herrndorf, Bühnenfassung von Robert Koall (2011)
Regie: Markolf Naujoks
Premiere am Sa 15.9. um 20 Uhr in der Exerzierhalle