Doch als potenzieller Selbstmörder gerät Semjon plötzlich in einen mitreißenden Strudel überraschender Interessenkonflikte. Fazit: „Genossen, ich will nicht sterben: nicht für euch, nicht für die andern, nicht für die Klasse, nicht für die Menschheit, nicht für meine Frau. Im Leben könnt ihr mir alle lieb, nahe, verwandt sein. Angesichts des Todes aber, was kann mir da lieber, näher, verwandter sein als meine Hand, mein Bein, mein Bauch? Ich bin verliebt in meinen Bauch...“
Nikolai Erdmans urkomische, bitterböse Farce wurde in der jungen Sowjetunion 1932 noch vor der Premiere verboten und trug dem vielversprechenden Jungdramatiker eine dreijährige Verbannung ein...
Jean Bellorini - 34-jährige Pariser Regisseur, Bühnenbildner und Musiker – wurde 2014 als eine der großen Hoffnungen des französischen Theaters zum Leiter des berühmten Théâtre Gérard Philipe in Saint-Denis bei Paris berufen. Nach seiner vielbeachteten Inszenierung von TEMPÊTE SOUS UN CRÂNE an Ariane Mnouchkines legendärem Théâtre du Soleil sorgten zuletzt seine hochmusikalischen, spielerisch-leichten, lebensklugen Inszenierungen von Molnàrs LILIOM und Brechts DER GUTE MENSCH VON SEZUAN in Frankreich für Aufsehen. Erdmans SELBSTMÖRDER ist Bellorinis erste Arbeit in Deutschland.
Georgios Tsivanoglou spielt den Selbstmörder Semjon. Als Semjons Schwiegermutter Serafima ist Carmen-Maja Antoni endlich wieder in einer neuen Rolle am BE zu erleben.
Deutsch von Thomas Reschke
Inszenierung, Bühne, Musik: Jean Bellorini
Künstlerische Mitarbeit und Kostüme: Camille de la Guillonnière
Mitarbeit Kostüme: Wicke Naujoks
Dramaturgie: Dietmar Böck, Miriam Lüttgemann
Mit: Carmen-Maja Antoni, Annemarie Brüntjen, Anke Engelsmann, Ursula Höpfner-Tabori,
Hanna Jürgens, Judith Strößenreuter; Michael Kinkel, Matthias Mosbach, Joachim Nimtz,
Luca Schaub, Martin Schneider, Veit Schubert, Felix Tittel, Georgios Tsivanoglou
und Timofey Sattarov (Akkordeon), Philipp Kullen (Schlagzeug)
Weitere Vorstellungen:
Donnerstag, 18. Februar, 19.30 Uhr
Freitag, 19. Februar, 19.30 Uhr- mit anschließendem Publikumsgespräch
Dienstag, 23. Februar, 20 Uhr
Dienstag, 1. März, 20 Uhr - mit einer Einführung um 19.15 Uhr