Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Neuinszenierung der Wallenstein-Trilogie zu Schillers 250. Geburtstag im Heidelberger TheaterNeuinszenierung der Wallenstein-Trilogie zu Schillers 250. Geburtstag im...Neuinszenierung der...

Neuinszenierung der Wallenstein-Trilogie zu Schillers 250. Geburtstag im Heidelberger Theater

Premiere: 23.05., 18.30, Restaurant Goldene Rose, Kirchheim

 

Das Genie steckte bei Schiller in jedem Wort. Kaum ein deutscher Dichter hat so viele großartige Theaterstücke geschrieben, kaum einer wird Jahr für Jahr so häufig auf Deutschlands Bühnen gespielt.

Und das zu recht! Seine Stücke sind so genial konstruiert wie Drehbücher aus Hollywood, und sein größter Coup ist Wallenstein.

 

Viele Jahre hat Schiller nur gelesen und geforscht, um sich in die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges zu vertiefen. Dann endlich griff er zur Feder und schrieb eines der bedeutendsten Dramen der deutschen Literatur- und Theatergeschichte. Wallenstein schildert die letzten Tage des größten Feldherren seiner Zeit. Vom katholischen Kaiser mit uneingeschränkter Machtfülle ausgestatte, schlägt sich Wallensteins riesiges Söldnerheer tapfer gegen die Schweden, der als unbesiegbar geltende protestantische König Gustav Adolf fällt. Damit wird Wallenstein endgültig zum lebenden Mythos. Und das macht dem Kaiser Angst. Wird Wallenstein seine Macht ausnutzen und sich später selbst zum Kaiser krönen? Der Kaiser entzieht seinem wichtigsten Feldherren das Vertrauen. Doch als dieser bemerkt, dass man hinter seinem Rücken seine Entmachtung betreibt, ist es schon zu spät.

 

Schiller hat diesen gewaltigen Stoff in drei Teilen geschrieben. Das Heidelberger Theater zeigt nun den gesamten Wallenstein nach einer dramaturgischen Einrichtung von Heiner Müller. Müller, der selbst zu den wichtigsten Dramatikern des 20. Jahrhunderts gehört, wollte, dass das Publikum den ersten Teil des Stückes selbst liest. Aber keine Sorge, soweit kommt es in Heidelberg nicht! Trotzdem ist diese Inszenierung etwas ganz besonderes! Denn sie spielt in dem Saal des Restaurants Goldene Rose, in dem nur 115 Zuschauer Platz finden. Das Publikum nimmt an großen Tischen Platz und sitzt damit mitten im Geschehen! Und gegessen und getrunken darf an diesem Abend auch werden. Es ist also fast wie in Wallensteins Lager, nur dass es während des Dreißigjährigen Krieges nicht ganz so gesittet zuging wie heute. Aber wie sagte unser Nationaldichter so treffend: „Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst!“

 

Das Restaurant Goldene Rose, Hegenichstraße 10 in 69124 Kirchheim, liegt nur eine Gehminute von der Haltestelle entfernt: Linien 26 und 33 vom Bismarckplatz, Linien 33 und 721 vom Hauptbahnhof. Verzehrgutscheine für den Theaterabend können für 10 € an der Theaterkasse erworben werden. Achtung: aufgrund der großen Nachfrage und der geringen Anzahl der Sitzplätze sollte frühzeitig reserviert werden.

 

Die Vorstellung dauert voraussichtlich 4 ½ Stunden. Es gibt zwei Pausen.

 

Weitere Vorstellungen: 28.05., 05., 06., 11., 22. & 26.06.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑