Marias Hoffnung, Freiheit zu erlangen, wird durch Mortimer, den Neffen ihres Bewachers, verstärkt: Er verehrt Maria und plant ihre Befreiung. Währenddessen berät sich Elisabeth mit ihren Vertrauten über das chicksal der Gefangenen und zieht die öffentlichkeitswirksame Hinrichtung aus Kalkül in Erwägung. Marias Bitte um Gnade während einer persönlichen Aussprache der beiden Politikerinnen gipfelt im Streit. Durch einen vereitelten Mordanschlag auf die Monarchin spitzt sich der Konflikt zu. Elisabeth verhaftet Mortimer,und gegen Maria lässt sie das Todesurteil vollstrecken. Doch ihre Vertrauten wenden sich von ihr ab, und so bleibt sie in ihrem nur scheinbaren Sieg als autoritäre Herrscherin einsam zurück...
Friedrich Schillers Trauerspiel MARIA STUART kam 1800 in Weimar zur Uraufführung. Der Autor hat das gnadenlose Duell zweier Politikerinnen skizziert, die um ihre persönliche Bestimmung und um kompromisslose Machtansprüche ringen. Wie sehr auch andere menschliche Schicksale in dieses verhängnisvolle Spiel hineingerissen werden, zeigt Schiller mit großem psychologischem Gespür. So entsteht das Panorama eines Staatssystems, in dem Privatinteressen und religiöse Ideologien gefährlich eng mit Machtansprüchen, Abhängigkeiten und dem Verlust humaner Prinzipien vernetzt sind. Intendant Gerhard Weber thematisiert dieses System in seiner Schauspiel-Eöffnungsinszenierung in Form eines spannenden Politkrimis, der Assoziationen zum heutigen Tagesgeschehen zulässt.
Elisabeth (Königin von England): Barbara Ullmann
Maria Stuart (Königin von Schottland, Gefangene in England): Sabine Brandauer
Robert Dudley (Graf von Leicester): Michael Ophelders
George Talbot (Graf von Shrewsbury): Peter Singer
Wilhelm Cecil (Baron von Burleigh, Großschatzmeister): Klaus-Michael Nix
Wilhelm Davison (Staatssekretär): Christian Miedreich
Mortimer: Daniel Kröhnert
Graf Aubespine (französischer Gesandter): Hans-Peter Leu
Graf von Kent: Tim Olrik Stöneberg
Hanna Kennedy (Marias Amme): Angelika Schmid
Melvil (Marias Haushofmeister): Manfred-Paul Hänig
Hofdiener und Wachen: Statisterie des
Inszenierung: Gerhard Weber
Bühnenbild: Gerd Friedrich
Kostüme: Carola Vollath
Dramaturgie: Peter Oppermann