Die große Mozart-Neuproduktion des Nationaltheaters ist am 14. Juli »Don Giovanni« in der Regie der jungen russischen Regisseurin Ekaterina Vasileva, Gewinnerin des internationalen Regiewettbewerbs des NTM und Chef-Regisseurin am Chelyabinsk State Academic Opera and Ballet Theatre. Auch die drei Roadmovies »Requiem«, »Giovanni Register« und »Am I talking to you or am I just talking to the phone« sind Arbeiten, die aus diesem Wettbewerb hervorgingen und in denen junge Regisseure neue, ungewohnte Ansätze wagen.
Eröffnet wird das Festival am 12. Juli durch eine choreografierte Parade mit Mannheimer Künstlern, Bürgern und Vereinen, die an der Kunsthalle startet und zum Nationaltheater führt: »The School of Narrative Dance« von Marinella Senatore.
In den darauf folgenden Tagen wird Entertainer und Musiker Friedrich Liechtenstein mit seiner »Sparkling Love Towers World Tour« den Weg der Radio- und Schallwellen seines Jazz- und Elektroniktrios sowie des Nationaltheater-Orchesters durch das All verfolgen. Die Kammerakademie wartet mit einem Mozart-Abend unter der Leitung von Hervé Niquet auf und der beliebte ALPHABET-Chor aus Mannheimer Bürgern widmet sich unter der Leitung der Musiktheatergruppe Kommando Himmelfahrt einem apokalyptischen Konzeptalbum, dem »Mannheim Requiem«.
Die Wiederaufnahme der »Zauberflöte« in der Inszenierung von Joachim Schloemer sowie das neobarocke Festivalzentrum mit großem Konzert- und Partyprogramm der beteiligten Künstler, die Sonderveranstaltungen im aufklärerisch-geheimbündlerischen »Salon des Lumières« und Claudia Plaßwichs Musiktheater-Impromptu »Mozarts Bibliothek« ergänzen den Reigen der Eigenproduktionen in Mannheim.
Auch Schloss und Garten in Schwetzingen spielen wieder mit beim »Mannheimer Sommer«, sowohl mit einer kammermusikalischen »Landschaftsmusik«, die von der Mannheimer Schule bis zu zeitgenössischen Klängen reicht, als auch mit dem Open-Air-Spektakel »Schloss in Flammen«.
Als Gastspiele sind zahlreiche innovative Musiktheaterprojekte eingeladen: Felix Kubins »Orphée mécanique«, ein Live-Hörspiel mit dem Schauspieler Lars Rudolph, vergegenwärtigt den Orpheus-Mythos, das »Zwei-Mann-Orchester« Mauricio Kagels bringt eine Instrumentenmaschinerie zum Klingen und der italienische Jazz-Komponist Battista Lena führt mit der toskanischen Banda Sonora und der Mannheimer Bläserphilharmonie die Semi-Opera »I cosmonauti russi« auf. Mit »Les robots ne conaissent pas le blues« zeigen die Performer Gintersdorfer/Klaßen und Benedikt von Peter in einer offenen Bühnensituation eine neue, globalisierte Sicht auf Mozarts »Entführung aus dem Serail«.
Im Schwetzinger Rokokotheater gastiert außerdem die dänische Unterwassermusik »Aquasonic« und lässt Musiker in riesige Instrumenten-Aquarien tauchen und noch einmal wandelt das Festival auf Orpheus’ Spuren, wenn in »Lamento« Monteverdis »Orfeo« und Salvatore Sciarrinos Uraufführung »Distenti la fronte« zusammenfinden – einer Koproduktion von Gare du Nord/Bahnhof für Neue Musik, Hochschule für Musik Basel und Schola Cantorum Basiliensis.
International ist auch die New European Kitchen, in der sich ein Münsteraner Geflüchteten-Projekt mit Mannheimer Kochinitiativen mischt und nicht nur kulinarische, sondern auch musikalische Genüsse hervorzaubert.
Alle Infos
www.mannheimer-sommer.de