Nach der „Johannes-Passion“ ist dies die zweite choreografische Uraufführung von Ballettdirektor und Chefchoreograf Mario Schröder zu einem musikalischen Werk von Johann Sebastian Bach. Damit führt er nicht nur seine Auseinandersetzung mit der Bachschen Musik fort, sondern setzt sich zugleich mit dessen künstlerischen Erbe auseinander – denn wie kaum ein anderer inspiriert Bach mit seinem Schaffen die nachfolgenden Generationen bis heute. So bricht Schröder Bachs »Magnificat« in seiner Neuinterpretation ganz bewusst auf und spannt auch musikalisch einen Bogen hinein in unvertraute Klangräume.
Mit dem indischen Musiker Ravi Srinivasan und seiner Band Indigo Masala erhalten auch die Klänge Indiens Einzug in den Ballettabend. Klassische indische Musik zeichnet sich durch eine prägnante Rhythmik aus und arbeitet stark mit Improvisationen. In Kombination mit der europäischen Musiktradition sollen neue akustische Räume entstehen und in ihrer Verschiedenheit ein Nachdenken über gesellschaftliche Vorgänge wie Intoleranz und Konkurrenzdenken anstoßen. In der Fusion der verschiedenen musikalischen Welten entsteht die Frage »Wie soll unsere Welt aussehen?«. Der Ballettabend ist der Versuch einer Annäherung an eine mögliche Antwort.
Magnificat
Ballett von Mario Schröder | Musik von Johannes Sebastian Bach, Giovanni Battista Pergolesi, Indigo Masala | Choreografische Uraufführung
Choreografie Mario Schröder
Musikalische Leitung Christoph Gedschold
Bühne und Kostüm Paul Zoller
Dramaturgie Thilo Reinhardt, Elisabeth Kühne
Leipziger Ballett
Sopran 1 Steffi Lehmann | Sopran 2 Susanne Krumbiegel | Alt Marie Henriette Reinhold | Tenor Martin Petzold | Bass Dirk Schmidt
Chor der Oper Leipzig | Kinderchor der Oper Leipzig
Gewandhausorchester
Weitere Aufführungen
16. & 22. Februar / 08., 29. & 31. März / 21. April / 14. & 16. Juni 2019 (alle Vorstellungen mit Einführung 45 min vor Vorstellungsbeginn, Publikumsgespräche im Anschluss, außer Premiere)