Mit der „Sizilianischen Vesper” kommt ein Werk an die Bayerische Staatsoper zurück, das seit fast 50 Jahren nicht mehr auf dem Spielplan stand. 1969 wurde die Oper in italienischer Sprache aufgeführt, nun wird zum ersten Mal die französischsprachige Fassung an der Bayerischen Staatsoper gezeigt. Das Werk Les Vêpres siciliennes, das in Verdis mittlerer Schaffensperiode entstand, gehört zu den experimentierfreudigsten Dramen seines Œuvres und zu den herausragenden Pariser Opern der 1850er-Jahre. Dies zeigt sich u. a. in den formal innovativen Duetten, in denen sich Verdi als Meister der psychologischen Differenzierung und kompositorischen Nuance erweist.
Les Vêpres siciliennes spielt zur Zeit der Besetzung Siziliens durch Frankreich. Das historische Ereignis des sizilianischen Aufstands von 1282 wird in der Oper frei bearbeitet. Regisseur Antú Romero Nunes sieht das Stück als Versuchsanordnung dessen, was Menschen fähig sind zu tun. Giuseppe Verdi bildet eine Gesellschaft ab, die von Verrat und Unterdrückung dominiert wird. Diese Unterdrückung findet auf zwei Ebenen statt. In der ersten wird das sizilianische Volk von den französischen Besatzern unterdrückt. Auf der zweiten Ebene sind es die Frauen, die durch das kriegerische Umfeld der Männer unterdrückt werden. Die Frauen dienen lediglich zur Manifestation der männlichen Macht. Es ist eine düstere Welt, in der es schwer ist, Loyalität und Verbündete zu finden.
Musikalische Leitung
Omer Meir Wellber
Inszenierung
Antú Romero Nunes
Bühne
Matthias Koch
Kostüme
Victoria Behr
Choreographie
Dustin Klein
Licht
Michael Bauer
Dramaturgie
Rainer Karlitschek
Chöre
Stellario Fagone
Hélène
Rachel Willis-Sørensen
Ninetta
Helena Zubanovich
Henri
Bryan Hymel
Guy de Montfort
George Petean
Procida
Erwin Schrott
Danieli
Matthew Grills
Mainfroid
Galeano Salas
Robert
Callum Thorpe
Thibaut
Long Long
Le Sire de Béthune
Alexander Milev
Le Comte de Vaudemont
Johannes Kammler
Bayerisches Staatsorchester
Chor der Bayerischen Staatsoper
SOL Dance Company (Leitung: Eyal Dadon)
Bild: Giuseppe Verdi