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Kooperation gegen HIV/Aids: Staatsballett Berlin unter der Leitung von Vladimir Malakhov unterstützt „Vergessen ist ansteckend“

Beteiligung an der Präventionskampagne 2009

Finissage zugunsten der Initiative

Engagement im Rahmen des „Clinical Research and Education Partnership Project Ukraine“

 

Das Staatsballett Berlin und die gemeinnützige Aktion „Vergessen ist ansteckend“ wollen sich zukünftig gemeinsam dem Kampf gegen HIV und Aids widmen. Angestrebt ist eine langfristige Kooperation, die ihren Auftakt auf der diesjährigen Reminders Day Aids Gala Mitte September 2008 im Roten Rathaus Berlin hatte. Dort tanzten die Solisten Leonard Jakovina und Elisa Carillo Cabrera einen Pas de deux aus der Choreographie „Alexander der Große“ von Ronald Savkovic.

 

„Die Zahlen sind alarmierend – weltweit leiden mehr als 33 Millionen Menschen an einer HIV-Infektion und über zwei Millionen Menschen starben im vergangenen Jahr an Aids. Wir wollen Verantwortung gegen das Vergessen übernehmen, Solidarität zeigen und auf diesem Weg auch an Rudolf Nurejew und Dominique Bagouet erinnern – stellvertre-tend für viele andere an Aids verstorbene Tänzer und Choreographen“, betont Vladimir Malakhov, Intendant des Staatsballetts Berlin.

 

Gesicht zeigen

Für das kommende Jahr haben das Staatsballett und die gemeinnützige Initiative ihre Zusammenarbeit konkretisiert. Geplant ist u. a. eine Präventionskampagne, die an die nicht abnehmende Brisanz von HIV und Aids appellieren und die noch immer tödliche Immunschwächekrankheit wieder verstärkt in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken soll. Für die Motive stellen sich Malakhov und die TänzerInnen des Ensembles zur Verfügung.

 

Lars Witte-Winter, Geschäftsführer der Vergessen ist ansteckend gGmbH: „Vergessen, verdrängt, verharmlost: Sowohl in der Gesell-schaft als auch in der Politik und den Medien sind die Themen HIV und Aids unterrepräsentiert. Diese Entwicklung hat schwerwiegende Folgen, denn die Zahl der Neuinfektionen steigt - insbesondere bei jungen Menschen. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem Staatsballett und sind überzeugt davon, dass das Renomée und die Po-pularität der Kompanie unserer Aktion zu Gute kommt.“

 

Am 2. Juli 2009 wird zudem die letzte Aufführung des Staatsballetts Berlin vor der Sommerpause als glanzvolle Finissage zugunsten von „Vergessen ist ansteckend“ realisiert. Diese Eventkooperation soll künftig jedes Jahr stattfinden.

 

„Tanz verbindet, er ist eine Form des Dialogs zwischen Menschen. Wenn wir mit dieser Kunstform auch noch Gutes tun bzw. einen Beitrag dazu leisten können, sich bewusst(er) mit dem Thema HIV und Aids ausei-nanderzusetzen, ist das umso schöner“, erläutert Dr. Christiane The-obald, stellvertretende Intendantin des Staatsballetts Berlin.

 

Engagement in der Ukraine

Das Staatsballett Berlin wird auch das von „Vergessen ist anste-ckend“ getragene und vom Arbeitskreis Ukraine initiierte Klinikpart-nerschaftsprojekt in der Ukraine unterstützen. Vladimir Malakhov ist wie zahlreiche Ensemble-Mitglieder in der Ukraine geboren und aufgewachsen, so dass ihm sein Heimatland besonders am Herzen liegt. In der nur zwei Flugstunden von Berlin entfernten Ukraine wird eine der höchsten HIV-Infektionsraten Europas verzeichnet. Die Aids-Epidemie nimmt dort gesellschaftsbedrohliche Ausmaße an.

 

Seit 2006 besteht eine Klinikpartnerschaft zwischen dem Aids-Zentrum Donetsk und dem Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum Berlin (AVK). Diese Partnerschaft ermöglicht einen unmittelbaren kollegialen Aus-tausch über diagnostische und therapeutische Möglichkeiten in der stationären Versorgung von Menschen mit HIV und Aids. Neben regelmä-ßigen Hospitationen und Assessments in beiden Kliniken sollen in Kürze Befunde und Behandlungsstrategien auf einer Telematik-Plattform online diskutiert werden.

 

Priv. Doz. Dr. Keikawus Arastéh, Klinikdirektor für Innere Medizin, Infektiologie/Gastroenterologie am AVK Berlin: „Eine derartige Ko-operation einzugehen, bedeutet kontinuierliches Arbeiten an der Kli-nikpartnerschaft. Nur Kontinuität schafft Vertrauen auf beiden Sei-ten und nur mit Vertrauen ist partnerschaftliches Arbeiten möglich. Dazu gehört aber nicht nur die Ernsthaftigkeit der unmittelbar Be-teiligten, sondern auch der politische Wille auf beiden Seiten.“

 

 

 

 

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