Einzigen Trost findet Fritz in langen Spaziergängen immer den Fluss entlang mit dem Nachbarskind Ina. Seltsam gut verstehen sich der ganz Alte und das Kind, bis die Nachbarn Fritz der Pädophilie verdächtigen. Diese Irritation nutzt Kläre, um sich von ihrem Vater notariell das Haus überschreiben zu lassen. Fritz leidet darunter mehr, als er sich eingestehen mag, bis er die sechsundzwanzigjährige Marta kennenlernt, die ihm zunächst brüsk begegnet, aber ähnlich verschroben ist wie er, so dass sich schließlich auf ihren gemeinsamen Ausflügen eine vorsichtige Zärtlichkeit entwickelt. Abermals reagiert die Umwelt auf den Altersunterschied mit Unverständnis. »Rheinpromenade« zeigt Menschen, die gemeinsam vereinsamt sind, die wortkarg dem Lauf der Dinge folgen.
Die junge Regisseurin Nora Bussenius nimmt sich des Volks- und Erfolgsstückes aus den 70er Jahren der BRD an und sucht darin nach den unausweichlichen Umständen, die das Verhalten der Figuren verursachen, nach ihren Sehnsüchten, ihren Ängsten, ihrer Sprachlosigkeit und Einsamkeit. Am Schauspiel Köln setzt die Inszenierung die Beschäftigung mit Schriftstellern aus der Region fort.
Ein Stück in siebenundzwanzig Szenen
Es spielen: Martin Reinke, Birgit Walter, Michael Weber, Marina Frenk, Lissi Wegler/Rosa Wilms-Posen, Helga Kersting, Hartmut Misgeld
Inszenierung: Nora Bussenius,
Bühne und Kostüme: Sebastian Ellrich,
Sounddesign: Markus Trockel,
Dramaturgie: Götz Leineweber
Weitere Vorstellungen am 7., 8., 22. und 24. April