Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
JOHANNA! Schauspiel nach Friedrich Schiller, George Bernard Shaw, Jean Anouilh, Felix Mitterer und Felicitas Hoppe im Luzerner TheaterJOHANNA! Schauspiel nach Friedrich Schiller, George Bernard Shaw, Jean...JOHANNA! Schauspiel nach...

JOHANNA! Schauspiel nach Friedrich Schiller, George Bernard Shaw, Jean Anouilh, Felix Mitterer und Felicitas Hoppe im Luzerner Theater

PREMIERE: Freitag, 28. März 2014, 19.30 Uhr. -----

Geboren 1412 in Domrémy, Lothringen, mit 19 Jahren auf dem Scheiterhaufen lebendigen Leibes verbrannt. Fünfundzwanzig Jahre später zur Märtyrerin erklärt, 1909 vom Papst selig- und elf Jahre später heiliggesprochen. Das Bauernkind, das zur französischen Nationalheiligen wurde - ihr Geburtstag jährt sich in diesem Jahr zum 602. Mal.

«Natürlich ist sie ein Kind des 15. Jahrhunderts, aber genau genommen passte sie damals genauso wenig ins System. Ein Leben jenseits von Rollenmustern. Eine radikale Provokation. Jemand wie Johanna fällt einfach heraus. Sie ist einzigartig, vor allem, sie lässt sich nicht instrumentalisieren. Das wäre heute nicht anders. Johanna ist weder Parteigängerin noch Selbstmordattentäterin. Sie stirbt nicht für irgendeine Sache, sondern sie lebt (mit tödlicher Konsequenz) für ihre Sache. (‹Ich bleibe bei Gott und bei meiner Meinung!›) Kurz gesagt: Sie tut das, wovon wir bestenfalls reden. Aber wenn man mal von diesen übergrossen Massstäben herunterkommt, sieht man sie eigentlich noch deutlicher vor sich. Entwaffnend, präsent, geistesgegenwärtig. Fast möchte man sagen: Ein Vorbild. Aber unnachahmlich ...» Felicitas Hoppe

 

Johanna, Jungfrau von Orléans, folgt der extremen Unbedingtheit ihrer selbstauferlegten Mission, bis sie, über ein Gefühl stolpernd, in ein grosses existenzielles Zweifeln gerät und schlussendlich scheitert. Liegt aber gerade in diesem Scheitern vielleicht die Möglichkeit der Freiheit, einer Erlösung?

 

Sabine Auf der Heyde, geboren 1979 in Hongkong, studierte Regie an der New York University. Nach mehreren Inszenierungen am Deutschen Theater in Berlin arbeitet sie u.a. am Staatsschauspiel Dresden, am Nationaltheater Weimar und am Staatstheater Mainz. Ihre Luzerner Inszenierung von Schillers «Maria Stuart» in der vergangenen Spielzeit wurde von Presse und Publikum gefeiert. Sie widmet sich nun mit «JOHANNA!» dem faszinierenden Leben Johannas, der Jungfrau von Orléans. Über die Jahrhunderte haben zahlreiche Autoren immer wieder versucht, diesen Mythos zu erkunden und die Bedeutung Johannas in Geschichten zu fassen. Dies in auffallend unterschiedlicher bis nahezu gegensätzlicher Weise. Ebenso greifen bis heute immer wieder verschiedenste politische Strömungen nach Johanna als Identifikationsfigur. Woher kommt diese scheinbare Vieldeutigkeit ihres Denkens und Tuns? Und wie kann man sich Johanna von Orléans, ihrer Bedeutung gerecht werdend, nähern?

 

Ann Heine, Bühnenbildnerin, 1968 in Landau/Pfalz geboren, studierte an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe das Fach Bühnenbild bei Johannes Schütz. Engagements führten sie danach u.a. an die Schauspielhäuser in Hamburg, Bochum und Düsseldorf, an die Staatstheater Darmstadt und Braunschweig sowie nach Genf, Stockholm und Bukarest. Mit Sabine Auf der Heyde arbeitete Ann Heine bereits bei den Produktionen «True West» und «Für alle reicht es nicht» am Deutschen Theater Berlin sowie bei Büchners «Leonce und Lena» am Staatsschauspiel Dresden und bei «Merlin oder Das wüste Land» von Tankred Dorst am Nationaltheater Weimar zusammen. Nach der äusserst erfolgreichen Zusammenarbeit «Maria Stuart» in der vergangenen Spielzeit wird sie für «Johanna!» in der aktuellen Spielzeit wiederum das Bühnenbild kreieren.

 

Jacob Suske, Musiker, geboren 1980 bei Graz. Jazzstudium in Bern, Luzern und New York. Mehrere europaweite Tourneen mit den Bands Lunik und Bonaparte. Gold- und Platinplatten als langjähriges Mitglied von Lunik. Heute tritt er mit seiner Stammformation One Shot Orchestra und solo unter dem Namen Zachov auf. Jacob Suske arbeitete schon für zahlreiche Theaterhäuser, u.a. für die Schaubühne Berlin, das Schauspielhaus Düsseldorf, das Staatsschauspiel Dresden, das Schauspiel Frankfurt, das Deutsche Theater Göttingen, das Theaterhaus Jena, das Stadttheater Bern, das Deutsche Theater Berlin, das Residenztheater München und regelmässig für das Luzerner Theater (u.a. mit dem Schauspieldirektor Andreas Herrmann). Mit Sabine Auf der Heyde verbindet ihn eine langjährige intensive Zusammenarbeit - am Luzerner Theater «Maria Stuart» in der vergangenen und «Johanna!» in der aktuellen Spielzeit.

 

Sabine Auf der Heyde (Inszenierung),

Ann Heine (Bühne),

Barbara Aigner (Kostüme),

Jacob Suske (Musik),

Gérard Cleven (Licht),

Ulf Frötzschner (Dramaturgie)

 

Mit

Daniela Britt, Jeanne Devos, Iana Huber, Wiebke Kayser, Juliane Lang und ein Chor

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 20 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GROSSE RHYTHMISCHE ENERGIE -- 4. Kammerkonzert des Staatsorchesters im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Im 4. Kammerkonzert "Souvenirs" des Staatsorchesters brillierten zunächst Elena Graf (Violine), Daniel Schwartz (Viola) und Philipp Körner (Violoncello) mit Franz Schuberts unvollendet gebliebenem…

REICHHALTIGE MUSIK -- Neue CD: Platz für kreative Frauen - Boulanger Trio bei Berlin Classics

Karla Haltenwanger, Pianistin des Ensembles Boulanger Trio, erklärt, dass ihnen immer wieder fantastische Komponistinnen begegnen würden, die zum Teil kaum bekannt waren oder immer noch kaum bekannt…

Von: ALEXANDER WALTHER

Spannend, poetisch, eindrucksvoll -- "Der Kreidekreis" von Alexander Zemlinsky in der deutschen Oper am Rhein

Ein uraltes Thema: Zwei Frauen streiten um ein Kind. Jede behauptet, sie sei die Mutter. Die Lösung dieses Problemfalles im Alten Testament der Bibel ist in die Geschichte als "Salomonisches Urteil"…

Von: Dagmar Kurtz

ZAUBER MUSIKALISCHER VERWANDLUNG -- "Palestrina" von Hans Pfitzner an der Wiener Staatsoper

Der jüdische Uraufführungsdirigent Bruno Walter hat dieses Werk bis zuletzt geliebt, obwohl die im Jahre 1917 im Prinzregententheater in München erstmals aufgeführte Oper "Palestrina" aufgrund der…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNGEWÖHNLICHE ÜBERRASCHUNGEN -- Hugo-Wolf-Akademie: "Licht der Welt" mit Christiane Karg und Gerold Huber im Neuen Schloss STUTTGART

"A Christmas Promenade" mit Christiane Karg (Sopran) und Gerold Huber (Klavier) machte vor allem mit relativ unbekannten französischen Liedern bekannt. Zunächst erklangen vier Stücke aus Engelbert…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑