Folglich hat sich Die Fledermaus als Wiener Operette etabliert. Sie entstand in einer Zeit, die durch Turbulenzen an der Börse und eine Finanzkrise gezeichnet war. So wurde die Textzeile „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“ zum süß klingenden Sinnbild einer Epoche, die mit größter Lust am Abgrund ihres eigenen Untergangs tanzte.
Gabriel von Eisenstein muss wegen der Beleidigung einer Amtsperson für ein paar Tage ins Gefängnis. Sein Freund Falke will sich an ihm für eine zurückliegende Übeltat rächen und nimmt ihn mit auf eine Festlichkeit beim Prinzen Orlofsky. Es wird ein rauschendes Fest mit illustren Gestalten, die sich tatkräftig an die Erfüllung geheimer Sehnsüchte wagen. Am Ende sehen sich alle im Gefängnis wieder.
Johann Strauss´ Die Fledermaus gehört zu den meist gespielten Operetten auf deutschen Bühnen. Mit dem Libretto von Richard Genée wurde sie am 5. April 1874 am Theater an der Wien uraufgeführt.
Auf der Würzburger Bühne wird Die Fledermaus, in der Verwirrungen und Maskierungen als Teil der Handlung an der Tagesordnung sind, nicht in eine aufgesetzte Modernität gehüllt, sondern zieht ihren Charme und Witz aus einem frech und spielfreudig agierenden Ensemble sowie einer individuellen Ausstattung in Kostüm und Bühnenbild.
Regisseur Georg Rootering stellt in seiner Inszenierung, im Sinne der Nestroy´schen Komödie, in der Szene des Gerichtsdieners Frosch den direkten Bezug zur Stadt Würzburg her. Hierfür hat der ehemalige Würzburger Schauspieler Christian Higer, gebürtiger Wiener, den Weg auf die Mainfränkische Bühne zurück gefunden. Rooterings Fledermaus verspricht einen unmaskierten, amüsant-turbulenten Theaterabend, voller Witz und mit Ohrwurmgarantie. Operette pur.
Text von Richard Genée nach der Komödie Le Réveillon von Henri Meilhac und
Ludovic Halévy
Team:
Musikalische Leitung Andrea Sanguineti
Inszenierung Georg Rootering
Bühne Bernd Franke
Kostüme Götz Lanzelot Fischer
Choreografie Ivan Alboresi
Choreinstudierung Markus Popp
Dramaturgie Beate Kröhnert
Mit:
Gabriel von Eisenstein, Rentier Daniel Fiolka
Rosalinde, seine Frau Silke Evers / Karen Leiber
Frank, Gefängnisdirektor Johan F. Kirsten
Prinz Orlofsky Sonja Koppelhuber / Barbara Schöller
Alfred, sein Gesangslehrer Joshua Whitener
Dr. Falke, Notar Uwe Schenker-Primus a. G.
Dr. Blind, Advokat Kenneth Beal
Adele, Stubenmädchen Rosalindes Anja Gutgesell
Ida, ihre Schwester Stamatia Molloudi a. G.
Frosch, Gerichtsdiener Christian Higer a. G.
Ivan, Kammerdiener des Prinzen Paul Henrik Schulte
Opernchor und Ballett des Mainfranken Theaters Würzburg
Philharmonisches Orchester Würzburg