
Ausgrenzung und Integration, Heimatlosigkeit und Entwurzelung und das Auffinden einer neuen Heimat – und die zerstörerische und doch auf fatale Weise einheitsstiftende Wirkung von Krieg. Für Tobias Kratzer, der 2017 mit Zoroastre am Haus debütierte, bietet das Stück »eine hervorragende Folie für das, was Theater auch sein kann: Es werden einem auf der Bühne exemplarisch verschiedene Konfliktsituationen vorgeführt, mit denen man sich auch in der eigenen Gesellschaft auseinanderzusetzen hat.«
Eine explosive Mischung am Vorabend eines gesellschaftlichen Umbruchs bildet den Hintergrund für zwei (vermeintlich) interkulturelle bzw. klassenübergreifende Liebesgeschichten: Ein mittelloser, junger Emigrant, der in seine Heimat zurückkehrt und den elterlichen Besitz nur mehr als Ruine vorfindet; ein großtuerischer, reicher Schweinezüchter, der sich eben dieses Besitzes bemächtigt hat; ein Adliger, der sich als konservativer Sittenwächter geriert und sich dabei auf »die gute alte Zeit« beruft, und eine von der Gemeinschaft ausgeschlossene Minderheit, die von der privilegierten Schicht kollektiv als »Zigeuner« bezeichnet wird, die aber gemeinsam mit den Herrschenden in den Krieg zieht und ihn letztlich für diese gewinnt. Indem Tobias Kratzer die Handlung der Operette aus der Sicht des in der Vergangenheit verhafteten k.u.k-Offiziers Graf Homonay perspektiviert, fordert er das Publikum zugleich auf, eine eigene Perspektive auf das Werk auf einzunehmen.
Musikalische Leitung
Stefan Soltesz
Inszenierung
Tobias Kratzer
Bühnenbild und Kostüme
Rainer Sellmaier
Videodesign
Manuel Braun
Dramaturgie
Ulrich Lenz
Chöre
David Cavelius
Licht
Bernd Purkrabek
Graf Peter Homonay
Dominik Köninger
Sándor Barinkay
Thomas Blondelle
Kálmán Zsupán, ein reicher Schweinezüchter
Philipp Meierhöfer
Arsena, seine Tochter
Alma Sadé
Mirabella, ihre Erzieherin
Helene Schneiderman
Ottokar, ihr Sohn
Alexander Fedorov
Saffi
Nadja Mchantaf
Czipra
Jasmin Etezadzadeh
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin u. a.
Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin.
Zu welchen Rahmenbedingungen die Premiere sowie die Folgevorstellungen stattfinden können, richtet sich nach den Auflagen der zuletzt gültigen SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung Verordnung zum Infektionsschutz.
Vorstellungen: 26. und 28. Juni sowie 1. Juli 2021
Weitere Vorstellungen am 26. und 28. Juni sowie 1. Juli 2021. Zu welchen Rahmenbedingungen die Premiere sowie die Folgevorstellungen stattfinden können, richtet sich nach den Auflagen der zuletzt gültigen SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung.
Zur Neuproduktion ist ein Begleitprogramm geplant, das die Fragen, die unter anderem der Titel des Werks aufwirft, kritisch zur Diskussion stellt.