
Die Operette von Jacques Offenbach spielt mit der Frivolität des Stoffes, schließlich war Helena eine verheiratete Frau. Trotzdem hatte die Göttin Venus sie dem Prinzen Paris versprochen – als Belohnung für des Urteil in der Schönheitskonkurrenz der Göttinnen. Ein Ehebruch im göttlichen Auftrag, das war die Steilvorlage für eine Satire über vergnügungssüchtige Gesellschaft in der Metropole Paris des Zweiten Kaiserreichs.
In dieser Antikenparodie war unschwer in der Versammlung der griechischen Fürsten der Hof Napoleons III. zu erkennen. Helena wird zur mondänen Pariserin, die sich in ihrer Ehe langweilt; die Fürsten erscheinen als ungebildete Trottel; den neureichen Emporkömmlingen und Lebemännern wird der Spiegel vorgehalten, während der intrigante Oberpriester Kalchas jenen Teil der Geistlichkeit repräsentiert, der die Religion dem Willen der Herrschenden dienstbar machte.
Die Inszenierung von Ulrich Peters verzichtet bewusst auf eine optische Verlegung in die Gegenwart, ohne die Aktualität des Werkes dadurch abzumildern. Der lustvoll zelebrierte Tabubruch wartet auf mit lebensfrohen und einprägsamen Melodien, mitreißenden Rhythmen und viel Situationskomik.
Musikalische Leitung / Yannis Pouspourikas
Inszenierung / Ulrich Peters
Bühnenbild / Christian Floeren
Kostüme / Sarah Mittenbühler
Dramaturgie / Dr. Arne Langer
Weitere Vorstellungen: So, 27.11. | Mi, 14.12. | So, 18.12. | Mo, 26.12. | Sa, 31.12.2022 | Fr, 06.01. | Sa, 14.01. | Fr, 20.01. | So, 26.02.2023
Informationen und Reservierungen: + 49 361 22 33 155