Amor bewegt sich durch die Stadt und geht möglichst unauffällig seinem Alltag nach. Aber wie sieht man aus, wenn man sich ganz normal verhält? Amor fängt an, sich selbst zu beobachten. Wütet da schon die Paranoia oder ist die Stadt tatsächlich in Angst erstarrt? Wie gut, dass ihm seine Verbündeten, pardon, seine Liebsten zur Seite stehen – zumindest am Telefon. So spricht er mit seiner Cousine in Tunesien, seiner Jugendliebe Valeria, sogar mit seinem Opa im Jenseits und schließlich auch mit Shavi, der schon eine Stunde vor dem Attentat gute Ratschläge für ihn hatte.
Er ruft seine „Brüder“, um sich zu vergewissern, wo die Grenze zwischen Täter und Opfer, Phantasie und Wirklichkeit verläuft. Ich rufe meine Brüder zeigt, wie brüchig diese Grenze ist und wie leicht sich die Blicke manipulieren lassen in einer kontrollierten Gesellschaft, die zwanghaft alles beobachten muss.
Jonas Hassen Khemiri
Geboren 1978 in Stockholm, ist Sohn einer Schwedin und eines Tunesiers und studierte Wirtschaftswissenschaften und Literatur in Paris und Stockholm.
Stefan Eberle
studierte Schauspiel und Regie an der Theaterschule in Aachen. Seit der Spielzeit 2014/15 ist er als Regieassistent am Theater Konstanz engagiert. Zu seinem Arbeitsschwerpunkt gehören u.a. musikalische Abende wie »My Lovely Mr. Singing Club« und »I Hate Myself And I Want To Die – Durch die Nacht mit Kurt Cobain«. In der Spielzeit 2015/16 inszenierte er mit großem Erfolg Werner Schwabs Fäkaliendrama »Die Präsidentinnen« am Theater Konstanz.
- REGIE Stefan Eberle
- AUSSTATTUNG Christine Bertl
- DRAMATURGIE Eivind Haugland
MIT Laura Lippmann, Thomas Fritz Jung, Arlen Konietz